Der Pharma- und Life-Science-Sektor investiert jährlich rund 283 Millionen Euro in Innovationen (1), um die Bevölkerung mit leistbaren und innovativen Arzneimitteln zu versorgen. Trotz hoher Kosten, einem hohen unternehmerischen Risiko und Forschungsaufwand konnten 2022 in Österreich 284 klinische Prüfungen durchgeführt und 54 neue Arzneimittel zugelassen werden (2). Doch klinische Forschung kommt nicht nur Erkrankten zugute, sie stützt auch das gesamte Gesundheitssystem: Das Einsparungspotenzial von Innovationen wird mit rund 100 Millionen Euro jährlich beziffert (3). Es gilt, Anreize für verstärkte Forschung zu schaffen, zugelassene Innovationen anzuwenden und Versorgungsmodelle auszubauen – insbesondere im Bereich der psychischen Erkrankungen. (Advertorial)
Österreich belegt in der EU bei Forschungs- und Innovationsleistungen derzeit mit einer F&E-Quote von 3,22 Prozent (4) den achten Rang (5). 50 Prozent der Forschungsausgaben in Österreich werden vom öffentlichen Sektor bzw. Investitionen aus dem Ausland getragen, 50 Prozent von der Privatwirtschaft (6) . „Die Forschungsquote in Österreich ist zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, Pharma-Investitionen könnten jedoch bei verstärkter Förderung insgesamt ein deutliches Einsparungspotenzial von etwa 100 Millionen Euro jährlich für das Gesundheitssystem und somit die Volkswirtschaft erzielen“, so Dr. Martin Gleitsmann, Unternehmensberater und Senior Research Fellow bei Economica Institut für Wirtschaftsforschung.
Sparpotenziale im Bereich psychische Erkrankungen
Innovative Therapien können helfen, dem Gesundheitssystem Kosten zu ersparen und betroffenen Menschen viele weitere Lebensjahre ohne Beeinträchtigung ermöglichen (7). Diese Kosten liegen sogar 3,5-fach unter den BIP-pro-Kopf-Werten (8). Ökonomische Bewertungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica konnten nachweisen, wie deutlich der Staatshaushalt alleine durch die Erkrankung therapieresistente Depression belastet wird: jährlich mit einer Spanne von 337 Millionen Euro (Basisannahme: rund 14.322 Betroffene) (7) bis zu 1,03 Milliarden Euro (Basisannahme: rund 43.732 Betroffene) (9). „Diese Zahlen zeigen deutlich die Sinnhaftigkeit, auch in diesem Bereich verstärkt zu investieren und Innovationen rasch verfügbar zu machen“, so Gleitsmann.
❝„Um eine leistbare Versorgung auch zukünftig gewährleisten zu können, müssen weiterhin Anreize für pharmazeutische Unternehmen zur Erforschung von innovativen Arzneimitteln geschaffen und zugelassene Innovationen den Patient:innen in Österreich auch tatsächlich zugänglich gemacht werden – mit raschen Entscheidungsfindungen, gezieltem Ressourceneinsatz und dem gemeinsamen Ziel, ein nachhaltig hochwertiges Gesundheitssystem zu entwickeln, das die bestmögliche Versorgung der Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Stärkung der Versorgungsmodelle gefordert
Der Bereich psychische Erkrankungen könnte durch Innovationen deutlich entlastet werden. Am Beispiel der Depression lassen sich massive Auswirkungen sowohl auf die Lebensqualität als auch auf die Überlebensfähigkeit betroffener Patient:innen skizzieren. Bei adäquater Behandlung ist die Prognose der Depression gut. Jedoch zeigt über ein Drittel der Depressionsbetroffenen ein ungenügendes oder fehlendes Ansprechen auf mehrere, klassische Antidepressiva (10). „Innovative Versorgungsmodelle müssen veränderten und wachsenden Anforderungen Rechnung tragen und konsistent einen mehrdimensionalen, bio-psycho-soziotherapeutischen Ansatz verfolgen – neben einer suffizienten, flächendeckenden psychotherapeutischen Versorgung ist auch der Zugang zu Innovationen im Arzneimittelsektor notwendig“, so Priv.-Doz. DDr. Gernot Fugger, Oberarzt Psychiatrische Tagesklinik, Universitätsklinikum St. Pölten – Lilienfeld.
Expert:innen im Rahmen der Pressekonferenz zum Thema „Leistbarkeit von Innovationen“ im APA Pressezentrum:
Dr. Martin Gleitsmann, Unternehmensberater und Senior Research Fellow bei Economica Institut für Wirtschaftsforschung, DI Ines Unfried, MBA, Lead Governmental Affairs & Patient Affairs Janssen Austria, Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich, Mag. Elisabeth Weigand, MBA, Geschäftsführung Pro Rare Austria – Allianz für seltene Erkrankungen, Univ. Prof. Dr. Karl Stöger, Leiter des Instituts für Ethik & Recht in der Medizin, Univ. Prof. Dr. Richard Greil, Univ. Klinik Salzburg, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin III, Leiter des Salzburger Cancer Research Instituts (SCRI), Leiter des Cancer Cluster Salzburg, Präsident Austrian Group of Medical Tumor Therapy (AGMT), Priv.-Doz. DDr. Gernot Fugger, Oberarzt Psychiatrische Tagesklinik, Universitätsklinikum St. Pölten – Lilienfeld (v.li.n.re.).
Negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Auch der Arbeitsmarkt als wichtiger Treiber der Volkswirtschaft erfährt negative Auswirkungen durch fehlende Innovationen im psychiatrischen Bereich. Denn es ist ein klarer Aufwärtstrend der psychischen und Verhaltensstörungen beobachtbar: Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich die Zahl der Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen mehr als verdreifacht – 2021 machten psychische und Verhaltensstörungen gut elf Prozent aller Fehlzeiten aus (11). Weiters sind psychische Erkrankungen die häufigste Ursache von Neuzugängen in die Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension, und über ein Drittel aller Invaliditätspensionen ist auf die Krankheitsgruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ zurückzuführen (12). „Psychiatrischen Erkrankungen wird vergleichsweise wenig politisches Interesse entgegengebracht. Korrespondierend damit scheint die Innovationskraft der Forschung – soweit ich das überblicken kann – und das Interesse der Krankenversicherung an Neuerungen vergleichsweise gering zu sein“, sagt Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich.

Die Publikation „Janssen Gesundheitsgespräche 2023: Leistbarkeit und Finanzierung von Life-Science-Innovationen im Gesundheitsbereich – was kann Österreich?“ ist unter www.janssen.com/austria/gesundheitsgepraeche zum Download verfügbar.
Janssen Austria
Janssen Austria ist die Österreich-Niederlassung von Janssen, der pharmazeutischen Unternehmenssparte von Johnson & Johnson. Die Janssen-Cilag GmbH mit Sitz in Wien beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiter:innen und fokussiert sich auf den Vertrieb von Arzneimitteln in den Therapiegebieten Neurowissenschaften, Onkologie/Hämatologie, Immunologie, Infektiologie und Lungenhochdruck sowie auf die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen, Ärzt:innen, Apotheken, Pflegepersonal, Verwaltung, Behörden und anderen Partner:innen im Gesundheitswesen.
Janssen Austria wurde 1982 als Janssen Pharmaceutica Österreich gegründet. Der Standort existiert jedoch bereits seit 1948 unter dem Namen Cilag Österreich. 1995 schlossen sich die Unternehmen Janssen und Cilag zu Janssen-Cilag zusammen und waren später Teil des Schweiz-Österreich-Clusters. Nach einer Transformationsphase ist Janssen Austria seit 2020 explizit auf den österreichischen Markt ausgerichtet und zählt zu den Top 3 am österreichischen Pharmamarkt (Quelle: IQVIA Gesamtmarkt („TOTA“) MAT Juni 2023).
Weitere Informationen: www.janssen.com/austria
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Referenzen
[1] EFPIA Pharmaceutical Industry in Figures – Key Data 2022 unter https://tinyurl.com/5n8j7pyf (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[2] FOPI Pressemeldung. Bilanz von AGES und forschenden Pharmaunternehmen: Fast ein Drittel mehr innovative Arzneimittel im Jahr 2022 (9. Mai 2023) unter https://tinyurl.com/mpmk4r98 (zuletzt aufgerufen am 19.6.2023)
[3] Walter E et al. Economic impact of industry-sponsored clinical trials of pharmaceutical products in Austria. J Med Econ. 2020. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32046538/ (zuletzt aufgerufen am 23.06.2023)
[4] Statistik Austria Forschungsquote Globalschätzung (17.5.2023) unter https://tinyurl.com/4tfy6xy5 (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[5] European Innovation Scoreboard 2022 unter https://tinyurl.com/ynndb9wp (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[6] Statistik Austria. Forschungsausgaben steigen auf rund 15,5 Mrd. (21.4.2023) unter https://tinyurl.com/bct7m3wy (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[7] Helmenstein C et al. Volkswirtschaftliche Auswirkungen der therapieresistenten Depression (Hrsg. von Economica); Aug. 2022, S.15 (Data on file)
[8] Lichtenberg FR. The effect of pharmaceutical innovation on longevity: Evidence from the U.S. and 26 high-income countries. Econ Hum Biol.2022; 46:101124
[9] Walther E et. al. The Cost-of-Illness and Burden-of-Disease of Treatment-resistant depression in Austria. Juni 2022, S.2 (Data on File)
[10] Bartova, L., Dold, M., Kautzky, A., Fabbri, C., Spies, M., Serretti, A., … & Kasper, S. (2019). Results of the European Group for the Study of Resistant Depression (GSRD)—basis for further research and clinical practice. The World Journal of Biological Psychiatry, 20(6), 427-448.
[11] Dachverband der Sozialversicherungsträger. Fehlzeitenreport 2022 (Nov. 2022) unter https://tinyurl.com/4pevay6k (zuletzt aufgerufen am 25.6.2023), WIFI-Berechnungen
[12] Statistisches Handbuch der österreichischen Sozialversicherung 2022 (Okt. 2022) unter https://tinyurl.com/yeyu5vt3 (zuletzt aufgerufen am 25.6.2023)