Die neuen Direktoren der Innsbrucker Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen (HSS) und der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO), Benedikt Hofauer und Simone Graf, wollen durch stärkere Zusammenarbeit und neue Methoden die Diagnostik verbessern. An der HNO-Klinik soll bei Tumoren noch mehr mit Ultraschall-Untersuchungen gearbeitet werden, in der HSS-Klinik soll Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen, hieß es.
Durch KI werde es beispielsweise möglich, bei den zuvor mit einem speziellen Mikrofon aufgezeichneten Schluckgeräuschen „Muster zu erkennen“, erklärte Graf, Direktorin der HSS-Klinik, bei einer Pressekonferenz der Medizinischen Universität Innsbruck. Mit dieser Methode erlange man „verstärkt Informationen über die mögliche Art der Schluckstörung“. Damit wäre die Diagnostik „weniger invasiv“ als beispielsweise bei einer Endoskopie.
„Interdisziplinäres Tumor-Board“
Ein ähnliches Ziel verfolgt auch Hofauer, Direktor der HNO-Klinik: „Mit moderner Ultraschall-Technik können wir beispielsweise im Bereich der Speicheldrüsen feststellen, welche krankhaften Veränderungen überhaupt operiert werden müssen und welche nicht.“ Damit ließe sich „möglichst schonend vorgehen.“ Dies sei besonders wichtig, weil es bei bösartigen Tumoren immer auch um den „Funktionserhalt“ gehe, etwa betreffend Nahrungsaufnahme oder Atmung.
Im Laufe des nächsten Jahres – spätestens aber Anfang 2025 – will man außerdem aufgrund der engen Verwandtschaft der Bereiche HSS und HNO auch ein „zertifiziertes Zentrum“ etablieren, führte Hofauer aus. „Es ist erwiesen, dass die Therapieergebnisse dann noch verbessert werden können“, betonte er. Dies werde durch ein „interdisziplinäres Tumor-Board“ und gemeinsame Therapieentscheidungen möglich.
Voll des Lobes waren bereits Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck und Thomas Werner-Mathienz, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Klinik Innsbruck. „Mit diesen beiden neuen Kollegen werden sich beide Fächer noch besser ergänzen“, sagte Fleischhacker. Werner-Mathienz wiederum sprach von einer „Schnittstelle“, zu der sich beide „synergetischen Fächer“ nunmehr entwickeln werden.
(APA/red.)