QUALITAS2024: Jubiläums-Befragung zum Kongress-Auftakt

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Roland Schaffler

Die aktuelle QUALITAS-Befragung der Insider im 10-Jahres-Vergleich verspricht nicht nur interessante Einsichten in die Entwicklung der österreichischen Gesundheitseinrichtungen, sie setzt den Auftakt zum ersten Kongress zur QUALITAS am 4. und 5. Juni in Wien: QUALITAS2024 – Kongress für Qualität & Entwicklung in Gesundheitseinrichtungen.

Connecting PDCA

Mit dem Titel „Connecting PDCA: Die Prozesse verbinden“ stellt er die PDCA-Logik als Herz jedes QM-Systems in den Fokus zumindest zweier Sichtweisen auf das Verbinden; zum einen verbinden gemeinsame Prozesse Menschen in den verschiedenen Organisationsteilen, Berufsgruppen und Funktionen von Gesundheitseinrichtungen und heute bereits darüber hinaus, wenn wir an die integrierten Versorgungsmodelle denken; zum anderen verbinden wirksame Prozesse Qualitätsmanagement heute bereits mit Aktivitäten zur Patientensicherheit, Personalentwicklung, Kommunikation, Ausbildung, Patientensteuerung, Strategischen Planung, Organisationsentwicklung, Bauplanung, Beschaffung, zum Hygienemanagement u.v.a.

Falsche Pferde

Die Redaktion der QUALITAS dachte sich 2013 nichts Böses, als sie eine Befragung ihrer Leserinnen und Leser plante. Man hatte das ewige Interesse an der Wirksamkeit von QM vor Ort und in der Praxis. Man hatte die elektronischen Hilfsmittel und man kannte seine Leserschaft und deren Email-Adressen. Man hatte einen Befragungsspezialisten an der Hand und gescheite QM-Praktiker außerdem, die einem halfen, die richtigen Fragen zu stellen. Man bekam damals 387 sauber ausgefüllte Online-Fragebögen. Man wertete aus und dann wunderte man sich … sehr.
Das nicht so Wichtige wurde gut bewertet und das, was wichtig wäre, bekam eine vernichtende Bewertung: wenig Nutzen, wenig messbar, keine Zeit, zu viel Aufwand, Ziele nicht bekannt; QM in der österreichischen Versorgungspraxis. Dabei waren es sicher die QM-Interessiertesten, die unserer Befragung zum Opfer gefallen waren.

Das Fazit damals

Im allerersten QUALITAS-Editorial vor 22 Jahren hatte ein frecher, junger Chefredakteur noch geschrieben: „Wir verstehen die Verantwortung für die Qualität von Gesundheitsdienstleistungen als bereichs- und berufsgruppenübergreifende Aufgabe. Praktische Handreichungen für Sie, die alle mehr als genug mit Ihrer täglichen Arbeit zu tun haben und von Experten erwarten, Klarheit zur direkten Umsetzung am nächsten Tag zu erhalten, und nicht den 327. Artikel darüber lesen wollen, ob das Gesundheitssystem finanzierbar ist oder nicht, sind die Herausforderungen für unser QUALITAS-Redaktionsteam.“

Die Ergebnisse der Befragung 2013 waren ernüchternd. Wir stellen sie in dieser QUALITAS-Ausgabe diesem Leitartikel nochmals als unveränderten Nachdruck im Anschluss zur Seite. Sie rangen dem inzwischen gereiften QM-Redakteur jedenfalls folgende Zeilen voller Enttäuschung ab: „Wenn Führungskräfte für QM noch immer zu wenig Zeit haben, die meisten Mitarbeiter die Ziele des QM nicht kennen und der messbare Nutzen von QM für die Patienten nur für die Hälfte der Profis erkennbar ist; wenn zwar fast alle QM als wertvolles Instrument einschätzen und die Rolle des QM für die Außendarstellung von Gesundheitseinrichtungen sehr hoch bewerten, wenn aber 53% keine große Freude mit ihrem QM haben, der Aufwand für QM nur für jeden zweiten gerechtfertigt ist und der für Zertifizierungen und Audits gar nur für 37% …“

Das Fazit damals:
Wir müssen nachdenken.

Und heute?

Vieles ist seitdem in den Gesundheitseinrichtungen verändert und verbessert. Alles mit dem Ziel, im Sinne des Herzstücks PDCA die kontinuierliche Verbesserung der Leistungen für die ihnen anvertrauten Menschen zu erreichen. Zugegeben, das hatte mehr Bürokratie, die Schaffung vieler zusätzlicher Koordinationsebenen zwischen Qualitätsbeauftragten und Gesundheitsministern, mehr Aufwand in finanzieller und personeller Hinsicht zur Folge. Das „Do“– die Maßnahmen – des PDCA kostet eben.

Wir wollen heute ein wenig beim PDCA-„Check“ unterstützen. Auch zur eigenen Orientierung, wohin, wenn ja, die Reise geht. Der Vergleich der Einschätzung vieler aktiver Insider in Gesundheitseinrichtungen mit der von vor zehn Jahren ist offen im Ergebnis.

Am QUALITAS2024 werden wir die Resultate präsentieren und zur Diskussion stellen.

Die Absicht heute:
Wir wollen vordenken.

Die Einladung

Gemeinsam auf die Entwicklungen im Qualitätsmanagement und in seinen verwandten Bereichen wie Prozessmanagement, Projektarbeit, Risikomanagement, Patientensicherheit, Hygiene, Team- und Führungsarbeit, Feedbackmanagement u.v.a. zu schauen, ist die Aufgabe der QUALITAS als Fachzeitschrift seit mehr als zweiundzwanzig Jahren. Das ist auch die Aufgabe des QUALITAS2024:
Anregungen geben, Lösungswege teilen und Mut machen für Entwicklung und Veränderung – im Kleinen wie im Großen.

Prozesse verbinden die unterschiedlichen Ansätze und Organisationstools mitein­ander. Die unterschiedlichen Prozesse der Instrumente, Organisationseinheiten, Organisationen und Sektoren miteinander zu verbinden, ist die Herausforderung. Daher der Titel des QUALITAS2024:

„Connecting PDCA: Prozesse verbinden.“

Ein Kongress für ca. 100 Fachkräfte für Veränderung – Facilitators & Führungskräfte:

■ Kollegiale Führungen & Geschäfts­führungen
■ QSK-Mitglieder, QM-Teams
■ Q-Manager/QM-Beauftragte
■ RM/Patientensicherheit
■ Prozessmanagement
■ Feedback/Beschwerdemanagement
■ Organisations- und Personal­entwicklung
■ Hygienefachkräfte, -beauftragte

Information und Anmeldung:
www.qualitas-kongress.at

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