Hygiene - kurz und knapp

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Autor: Josef Ruhaltinger

Kurzmeldungen aus dem Bereich der Hygiene.

Kaltes Plasma lässt Wunden schneller heilen

In der multizentrischen Studie „Plasma On Chronic Wounds for Epidermal Regeneration“, kurz POWER, hat ein Studienteam der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit anderen Zentren die konventionelle Behandlung offener Wunden mit einer zusätzlichen Behandlung mit einem Kaltplasma verglichen. Eine Zwischenauswertung zeigt, dass das Plasma die Wundheilung deutlich beschleunigt und Schmerz und Infektionen verringert. Dabei wird zwischen der Wunde und der Plasmafolie die Umgebungsluft teilweise ionisiert, also mit zusätzlicher Energie aufgeladen. Das so entstehende Plasma wirkt antibakteriell und antiviral sowie entzündungshemmend. Verschiedene vorangegangene Studien haben auch gezeigt, dass das Plasma in der Lage ist, die Bildung neuer Blutgefäße zu begünstigen. „Auch das sollte die Wundheilung verbessern“, so Nessr Abu Rached (Bild), Wundversorgungs-Spezialist im St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Neues Antibiotikum entschlüsselt

Weltweit sucht die Wissenschaft nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten. Forschende der Universität Bonn und des Uniklinikums Bonn und anderen haben ein neues Antibiotikum entdeckt und seine Wirkweise aufgeklärt. Clovibactin stammt von einem Bodenbakterium. Dieses Antibiotikum attackiert hochwirksam die Zellwand von Bakterien, einschließlich zahlreicher multiresistenter „Krankenhauskeime“. Das neue Antibiotikum attackiert gleichzeitig an mehreren Stellen den Aufbau der bakteriellen Zellwand, indem es essenzielle Bausteine blockiert. Es heftet sich mit hoher Intensität an diese Bausteine und tötet die Bakterien, indem es ihre Zellhülle zerstört. Die Ergebnisse sind nun im Journal „Cell“ veröffentlicht.

EU stellt rund 7 Mio. Euro für Sepsisforschung zur Verfügung

Überlebende einer bakteriellen Blutvergiftung (Sepsis) haben oft mit Folge- und Begleiterkrankungen zu kämpfen, die auf eine Beeinträchtigung des Immunsystems, die Immunsuppression, zurückzuführen sind. Das Internationale Zentrum für klinische Forschung (ICRC) am Fakultätskrankenhaus zu St. Anna (FNUSA) Brünn (Tschechische Republik) hat das Forschungskonsortium „BEATSep“ gegründet. HORIZON EUROPA fördert es in den nächsten fünf Jahren mit rund 6,9 Millionen Euro. Ziel des Projekts ist es, die zellulären und molekularen Mechanismen zu untersuchen, die zur Immunsuppression bei Patienten führen, die eine Sepsis überlebt haben. Das Konsortium wird vom ICRC-FNUSA koordiniert.

38 Jahrestagung der ÖGHMP vom 13. – 16. Mai 2024 in Salzburg

Für die 38. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin ist eine breite Palette an Themen in Vorbereitung. Neben Aspekten aus der Mikrobiologie sowie der Prävention von Infektionen steht das Thema „One Health“ im Fokus. Durch den Klimawandel sind neue hygienische, mikrobiologische und präventivmedizinische Fragen zu beantworten. Außerdem am Programm: Entwicklungen auf dem Gebiet der mikrobiologischen und mykologischen Diagnostik, der Resistenzentwicklung bei Bakterien und Pilzen, der Infektionsimmunologie und -epidemiologie, der Krankenhaus- und Lebensmittelhygiene, der veterinär­medizinischen Mikrobiologie sowie Umwelt- und Wasser­hygiene. Veranstaltungsort ist das Kongresshaus Salzburg.

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