Beschleunigte Prüfung für Valnevas Chikungunya-Vakzine

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Autor: Scho

Die EU-Arzneimittelagentur EMA hat für den Chikungunya-Impfstoff des österreichisch-französischen Herstellers Valneva eine beschleunigte Prüfung für die Marktzulassung gewährt. Die technische Validierung des Zulassungsantrags sei abgeschlossen und alle Elemente für eine wissenschaftliche Prüfung enthalten gewesen, teilte Valneva am Montag per Aussendung mit. Anfang November war der Impfstoff VLA1553 als weltweit erster gegen das Chikungunya-Virus in den USA zugelassen worden.

Das beschleunigte Verfahren basiere laut EMA auf dem „großen Interesse für die öffentliche Gesundheit und die therapeutische Innovation“ des Impfstoffkandidaten, erläuterte das Unternehmen mit Sitz in Wien und bei Nantes. Durch das beschleunigte Verfahren verkürzt sich der Zeitrahmen für die Prüfung eines Zulassungsantrags von 210 Tagen im Rahmen eines Standardprüfverfahrens auf 150 Tage.

Risiko einer Ausbreitung in Europa „relativ hoch“

„Das Chikungunya-Virus hat sich bereits in mehr als 110 Ländern ausgebreitet und das Risiko einer Ausbreitung in Europa ist aufgrund der Möglichkeit von infizierten Reisenden relativ hoch“, erläuterte Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva. „Nach der Zulassung von VLA1553 in den Vereinigten Staaten werden wir weiterhin mit Nachdruck daran arbeiten, VLA1553 so schnell wie möglich auch in anderen Ländern einzuführen.“

Das Chikungunya-Virus wird durch Aedes-Mücken übertragen. Die Infektion führt bei bis zu 97 Prozent der Menschen vier bis sieben Tage nach dem Mückenstich zu einer symptomatischen Erkrankung. Während die Sterblichkeitsrate gering ist, ist die Häufigkeit der Erkrankung hoch. Zu den Symptomen gehören akut auftretendes Fieber, lähmende Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag und auch chronische Gelenkschmerzen. Ein hohes Infektionsrisiko für Reisende besteht in Gebieten, in denen Chikungunya-Viren übertragende Mücken endemisch sind, einschließlich Nord- und Südamerika, Teilen Afrikas und Südostasiens.

(APA/red.)

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