Brocks Panorama

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Autor: Heinz Brock

Deutschland:
Deutsche Krankenhausgesellschaft ist alarmiert über den Mangel an Pflegekräften

Der Mangel an Pflegefachkräften sei das „drängendste Problem der Gesundheitspolitik“, adressierte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, an die Ampel-Koalitionäre. Gaß verwies auf Zahlen aus dem aktuellen Krankenhaus-Barometer 2021 des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Demnach haben vier von fünf Krankenhäuser Schwierigkeiten, offene Pflegestellen sowohl auf Allgemein- als auch auf Intensivstationen zu besetzen. Bundesweit sind der Befragung zufolge rund 22.300 Pflegestellen vakant. Damit habe sich diese Zahl seit 2016 verdreifacht, zeigte sich die DKG alarmiert. Auch die Zukunftsaussichten sind laut Umfrage alles andere als rosig. So geht jedes zweite Krankenhaus davon aus, dass sich die Personalsituation in der Pflege in den kommenden drei Jahren verschlechtern wird.

Europäische Union:
EU-Parlament befasst sich mit Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen

Im Sonderausschuss zu Künstlicher Intelligenz im digitalen Zeitalter (AIDA) debattierten EU-Parlamentarier am 13. Januar über die Rahmenbedingungen für den KI-Einsatz im medizinischen Versorgungskontext. Die Hürden zur Nutzung Künstlicher Intelligenz sind in Europa besonders hoch, wenn es um den Komplex Arzneimittelforschung, Präzisionsmedizin, aber auch die Nutzung von Real-World-Evidenz (RWE) geht. Auch die angedachte EU-KI-Verordnung atmet den Geist strenger, ethisch orientierter Leitplanken, die weniger Spielraum lassen als in China oder den USA. Im vorliegenden Berichtsentwurf wird ein klares Bekenntnis zur KI abgegeben. Voraussetzung hierfür sei der Zugang zu hochwertigen Daten. Dieses Ziel verfolgt die EU-Kommission unter dem Dach des von ihr angestoßenen, bis zum Jahr 2025 zu realisierenden Europäischen Gesundheitsdatenraumes (European Health Data Space/EHDS). Am 22. März soll der Bericht in seiner dann gefundenen Endfassung im AIDA abgeschlossen werden. Das EU-Parlament soll ihn im Mai verabschieden.

Deutschland:
Telekonsil-Projekt in Nordrhein-Westfalen mit 140 Krankenhäusern

In Nordrhein-Westfalen nimmt die Integration des Virtuellen Krankenhauses in die Regelversorgung Gestalt an. Dem telemedizinischen Netzwerk haben sich inzwischen rund 140 Krankenhäuser angeschlossen, jetzt sollen die ersten Praxen folgen. Ziel des Virtuellen Krankenhauses ist es, die medizinische Expertise aus Zentren über Telekonsile Ärztinnen und Ärzten aus Kliniken und Praxen in Nordrhein-Westfalen flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Noch vor dem Start der Pilotphase ist das Projekt im März 2020 mit einer Vorstufe zu den Indikationen „Intensivmedizin und Infektiologie“ live gegangen, um die Versorgung von Patienten mit schweren Verläufen von COVID-19 zu verbessern. Seitdem gab es rund 3300 Telekonsile zu 530 Patienten.

Dr. Heinz Brock ist emeritierter Ärztlicher Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums und Kongresspräsident des
Österreichischen Gesundheits­wirtschaftskongresses ÖGWK.
heinz.brock@weitmoser-kreis.at

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