Auf Schokolade zu verzichten könnte ungesund sein. Personen, die wenig oder keine Schokolade essen, zeigten in einer Studie schlechtere kognitive Leistungen, ein höheres Risiko für eine Spitaleinweisung wegen Herzinsuffizienz und eine höhere Gesamtsterblichkeit. Den günstigsten Effekt stellten die Forscherinnen und Forscher bei einem Schokoladenkonsum von zwei bis sechs Riegeln in der Woche fest, wie es in der im Fachmagazin „Swiss Medical Weekly“ publizierten Studie hieß.
Die Studie bezieht sich auf Personen mit Vorhofflimmern. Für die Studie verwendeten die Forscherinnen und Forscher Daten aus einer sogenannten Kohortenstudie, für die mehr als 3.000 Patientinnen und Patienten in der Schweiz mit Vorhofflimmern in einem Fragebogen deklariert haben, wie viel Schokolade sie essen.
Die Forschenden warnen auf Anfrage von Keystone-SDA jedoch davor, voreilige Schlüsse aus den Resultaten zu ziehen. „Bei unseren Resultaten handelt es sich um Assoziationen und nicht um Kausalzusammenhänge“, sagte Annina Staber, Ärztin am Triemli-Spital in Zürich und Erstautorin der Studie. Die Resultate könnten zwar durchaus auf einen positiven Effekt hindeuten, mit Sicherheit könne diese Aussage jedoch nicht gemacht werden.
Mehr Gefäßflexibilität & reduzierter oxidativer Stress
Einen möglichen Grund für einen positiven Effekt der Schokolade sehen die Forschenden in einer positive Beeinflussung der Endothelfunktion durch einen Stoff in der Schokolade. Das Endothel ist die dünnste Schicht von Zellen, die die Innenwände der Blutgefäße auskleidet. Eine gute Endothelfunktion gewährleistet, dass die Blutgefäße flexibel und erweiterbar bleiben, was wiederum den Blutdruck reguliert und das Risiko für Herzerkrankungen verringern kann.
Zudem könnte Schokolade oxidativen Stress verringern. Oxidativer Stress tritt auf, wenn im Körper ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien besteht. Freie Radikale können Zellen und Gewebe schädigen und zu verschiedenen Krankheiten beitragen. Schokolade enthält Antioxidantien, die dazu beitragen können, freie Radikale zu neutralisieren.
Die Fachpublikation finden sie hier.
(APA/red.)