Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) schluckt den Krebsspezialisten Mirati Therapeutics in einem bis zu 5,8 Mrd. Dollar (5,5 Mrd. Euro) schweren Deal. Bristol-Myers lege für Mirati 58 Dollar je Aktie in bar beziehungsweise rund 4,8 Mrd. Dollar auf den Tisch, teilte das Unternehmen mit. Die Mirati-Anteilseigner sollen zudem je Aktie bedingte Wertrechte (CVR) im Wert von 12 Dollar je Anteilsschein erhalten, was einer weiteren Milliarde Dollar entspricht.
Finanziert wird die Übernahme durch eine Kombination aus Barmitteln und Krediten. Bristol-Myers will mit dem Zukauf sein Portfolio an Krebsmedikamenten ausbauen und hofft, drohende Umsatzeinbußen durch Patentausläufe in diesem Jahrzehnt damit ausgleichen zu können.
Zugriff auf Lungenkrebsmittel
„Wir glauben, dass dies wirklich dazu beiträgt, unser Onkologie-Portfolio strategisch zu ergänzen, aber auch aus finanzieller Sicht in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts hilfreich ist“, sagte Vorstandsmitglied Adam Lenkowsky. Mit der Übernahme sichert sich der Konzern unter anderem den Zugriff auf das Lungenkrebsmittel Krazati von Mirati, das im Dezember in den USA zugelassen worden ist.
Bristol-Myers leidet unter sinkender Nachfrage nach zwei seiner wichtigsten Medikamente, dem Krebsmittel Revlimid und dem Blutverdünner Eliquis, die im Wettbewerb mit günstigeren Generika stehen. Im vergangenen Jahr übernahm der Konzern bereits die kalifornische Turning Point Therapeutics für 4,1 Mrd. Dollar, um sein Angebot an Krebsmedikamenten zu verstärken.
(APA/Reuters/red.)