Weltkongress der Psychiatrie in Wien

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Autor: Scho

Ende September findet im Austria Center Vienna (ACV) der Weltkongress der Psychiatrie statt. Besonders Krisen, wie etwa Pandemie, Krieg oder Teuerung, verursachen in der Bevölkerung Angststörungen und Depressionen. „Psychische Erkrankungen sind häufiger als man denkt. Fast ein Viertel der Bevölkerung ist pro Jahr davon betroffen. Dennoch werden psychische Erkrankungen nach wie vor oft tabuisiert“, sagte Kongressmitorganisator Johannes Wancata in einer Aussendung des ACV.

Am Kongress der World Psychiatric Association (WPA) werde nach Lösungsmöglichkeiten für psychische Erkrankungen durch Erkenntnisse der Sozialpsychiatrie gesucht. 350 Rednerinnen und Rednern sowie rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren angekündigt. Denn insgesamt 730.000 Menschen in Österreich seien allein von Depressionen betroffen. Laut Wancata zählen unter anderem Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Rückzug zu den allgemeinen Symptomen einer Depression. Es bestehe auch die Gefahr, dass die Suizidrate wieder ansteigen könne.

Stressmanagement

Depressionen kommen seltener bei Männern vor als bei Frauen. Zwischenmenschliche Spannungen seien ein Hauptauslöser bei Frauen. Bei Männern hingegen zählen Job- oder Partnerschaftsverlust dazu. Außerdem kommen bei Männern Reizbarkeit, Aggressivität oder Risiko- sowie Suchtverhalten hinzu, die eine Depression überschatten können.

Vor allem pflegende Angehörige haben durch die Zusatzbelastung ein erhöhtes Risiko für ein psychisches Leiden. „Jetzt gilt es, Programme zu entwickeln, wie wir diesen pflegenden Menschen helfen können“, erklärte Wancata, auch Leiter der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie an der MedUni/AKH Wien. Jugendlichen haben besonders die Pandemie und damit verbundenen Lockdowns sowie Isolation zu schaffen gemacht. Bei Älteren sei hingegen das Problem, dass psychische Erkrankungen nicht thematisiert werden. Psychologische Angebote zur Thematisierung von Depressionen und Demenz sollen dem entgegenwirken.

Zudem seien Ängste und Angststörungen ebenfalls eine auftretende Problematik. „Da der Ukraine-Krieg nicht weit entfernt ist, haben wir es mit nachvollziehbaren Ängsten zu tun“, so Wancata. Präventionsmaßnahmen wie das Erlernen von Stressmanagement könne eine Entwicklung von Angststörungen eindämmen.

(APA/red.)

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