Mit einer Forschungsgruppe, geleitet vom australischen Genetiker Barry Dickson, ging es 2003 los. Nun, 20 Jahre später, ist das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie mit rund 250 Mitarbeitenden aus mehr als 40 Nationen das größte Forschungsinstitut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Insgesamt 14 Gruppen betreiben aktuell Grundlagenforschung zu Stammzellen, Organoiden, RNA und Chromosomen. Angesiedelt am Vienna BioCenter zählt das IMBA heute zu einem der führenden biomedizinischen und molekularbiologischen Forschungsinstitute in Europa.
Über 1.000 Publikationen wurden hier bisher verfasst, fünf Spin-offs gegründet und 21 hoch dotierte Förderungen des European Research Council (ERC) konnten eingeworben werden. Auch der Wittgensteinpreis – Österreichs höchste Forschungsauszeichnung – ging dreimal an Forscher am IMBA (Barry Dickson, Jürgen Knoblich, Josef Penninger).
Internationaler Leuchtturm der Life Sciences mitten in Wien.
ÖAW-Präsident Heinz Faßmann: „Vieles, was heute in den Life Sciences Standard ist, wie die Forschung mit Organoiden, wurde am IMBA maßgeblich vorangetrieben. „
ÖAW-Präsident Heinz Faßmann verdeutlicht die Bedeutung des IMBA für die österreichische Forschungslandschaft und die internationale Scientific Community: „Das IMBA hat in den letzten zwei Jahrzehnten wegweisende Erfolge erzielt und sich als internationales Spitzeninstitut etabliert. Vieles, was heute in den Life Sciences Standard ist, wie die Forschung mit Organoiden, wurde am IMBA maßgeblich vorangetrieben. Mit seinen herausragenden Forschungsleistungen auf den Gebieten der Stammzellforschung, Krebsbiologie und Genomregulation ist das IMBA ein Beispiel für die Exzellenz der österreichischen Wissenschaft und ein Anziehungspunkt für TopwissenschaftlerInnen aus aller Welt.“
„Eines der Flaggschiffe“
Bürgermeister Michael Ludwig betont die Bedeutung des ÖAW-Instituts für den Life Science Standort Wien. „Wien hat einen exzellenten Ruf als Forschungs- und Wissenschaftsstandort, der Life Science Hub Wien schafft Arbeitsplätze und kurbelt unsere Wirtschaft an. Das IMBA, als eines der Institute am Campus Vienna BioCenter, ist eines der Flaggschiffe der Life Sciences in Wien und bietet ein inspirierendes Umfeld für die Forschung. Aus dem IMBA sind bereits mehrere Ausgründungen hervorgegangen, was den Standort und seine Konkurrenzfähigkeit weiter stärkt.“
Auch Bundesminister Martin Polaschek gratuliert dem IMBA: „Das IMBA steht für Exzellenz, die Einwerbung höchster Preise und Auszeichnungen, für Durchbrüche in der biomedizinischen Forschung; aber im IMBA-Gebäude ist auch das Vienna Open Lab und damit Wissenschaft zum Anfassen untergebracht. Großartige Forschung ermöglicht auch Konzeption und Umsetzung von hervorragenden Initiativen, um Wissenschaft und Forschung erleb- und erfahrbar zu machen. Dies schafft Vertrauen in die österreichische Forschung und reduziert die Wissenschaftsskepsis. Ich gratuliere dem Institut für Molekulare Biotechnologie der ÖAW zum 20. Geburtstag und wünsche weiterhin so viel Erfolg.“
Zu den großen Durchbrüchen, die am ÖAW-Institut gelangen, zählen die Entwicklung der weltweit ersten menschlichen Gehirnorganoide zur Erforschung von Gehirnerkrankungen durch Jürgen Knoblich und seine Gruppe sowie der ersten Herzorganoide und menschlichen Blastoide. Außerdem erreichten ForscherInnen am IMBA ein tiefgreifendes Verständnis von Chromatin, der Struktur unserer Chromosomen, sowie davon, wie sich Zellen vor springenden, krankheitsauslösenden Genen, den Transposons, schützen. Josef Penninger und seine Forschungsgruppe leisteten bahnbrechende Forschung zum Verständnis verschiedener Krankheiten, etwa zur Rolle des körpereigenen Proteins RANKL bei der Entstehung von Osteoporose.
Der wissenschaftliche Leiter des IMBA, Jürgen Knoblich: „Die enge Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen des IMBA und am Vienna BioCenter macht es unseren Forscherinnen und Forschern möglich, innovative Methoden anzuwenden und neue Gebiete zu erschließen.“
„Ein Geheimnis unseres Erfolgs ist der Wille, risikoreiche Forschungsprojekte zu wagen, die die Grenzen unseres Wissens verschieben“, erklärt Jürgen Knoblich, wissenschaftlicher Leiter des IMBA. „Die enge Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen des IMBA und am Vienna BioCenter macht es unseren Forscherinnen und Forschern möglich, innovative Methoden anzuwenden und neue Gebiete zu erschließen.“
„Erforschen des Unbekannten“
Unter dem Motto „Exploring the Unknown: Our Passion, our Future“ feiert das IMBA sein Forschungsjubiläum am 13. und 14. Juni mit einer Festveranstaltung, einem wissenschaftlichen Symposium und einem Kunstsalon. Gäste aus Wissenschaft und Politik, darunter Bundesminister Martin Polaschek, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und ÖAW-Präsident Heinz Faßmann, sind am 13. Juni zu einem Festakt ans IMBA geladen. Dabei blicken Maria Leptin, Präsidentin des European Research Council (ERC), und Tony Hyman, Gewinner des Breakthrough Prize 2023, sowie Josef Penninger und Jürgen Knoblich – die wissenschaftlichen Direktoren des IMBA – auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Instituts.
Am 14. Juni feiert die Forschungscommunity in einem Symposium die wissenschaftlichen Durchbrüche des Instituts und die vielfältigen, internationalen Karrierewege seiner Alumni. Keynotes von Maria Leptin zur Bedeutung der Grundlagenforschung und von Tony Hyman, der lange Jahre dem wissenschaftlichen Beirat des IMBA vorgestanden ist, bilden eine thematische Klammer um das „Erforschen des Unbekannten“.
Die vielfältigen Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft waren von Anfang an ein wichtiger Pfeiler in der Forschungswelt des IMBA. Im Kunstsalon am 14. Juni treffen Künstler:innen – AbsolventInnen der Meisterklasse Erwin Wurm, die im Rahmen eines Wettbewerbs Kunstwerke am IMBA realisierten – auf WissenschafterInnen.
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(APA/red.)