Aids Hilfe Wien: Ärztekammer Niederösterreich unterstützt Kampagne „Lust auf Reden. Gemeinsam für sexuelle Gesundheit“

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Autor: Scho

„Sowohl, wenn es um die Prävention von Krankheiten geht oder den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen, als auch generell um Wohlbefinden oder Selbstakzeptanz – sexuelle Gesundheit darf kein Tabu mehr sein. Deshalb haben wir Tools entwickelt, die das Reden über sexuelle Gesundheit in der PartnerInnenschaft, beim ÄrztInnenbesuch, in der Schule oder im Alltag erleichtern sollen“, erklärt Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien, die für die Konzeption und Umsetzung der Kampagne verantwortlich zeichnet.

Oftmals können Scham, Angst oder auch fehlendes Risikobewusstsein dazu führen, dass manche Menschen das Thema sexuelle Gesundheit vermeiden und nicht darüber sprechen. „Hausärztinnen und Hausärzten, die ihre Patientinnen und Patienten oft medizinisch ein Leben lang begleiten, kommt beim Thema sexuelle Gesundheit eine Schlüsselrolle zu. Als Vertrauenspersonen kennen sie die Gesundheitsgeschichte und Lebensumstände ihrer Patientinnen und Patienten. Mithilfe der umfassenden Kampagnenmaterialien kann diese Thematik im Praxisalltag leichter angesprochen werden“, meint der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich Dr. Harald Schlögel.

Neben der Ärztekammer Niederösterreich unterstützen auch die Österreichische Ärztekammer, andere Landesärztekammern, der Dachverband der Sozialversicherungsträger, die Österreichische AIDS Gesellschaft und die Österreichische Gesellschaft niedergelassener Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter, die Österreichische Gesellschaft für Sexually Transmitted Diseases und dermatologische Mikrobiologie, das Österreichische Institut für Sexualpädagogik sowie die AIDS-Hilfen Österreichs und viele mehr die Kampagne.

Was beeinträchtigt die sexuelle Gesundheit?

Es gibt eine Vielzahl an Risikofaktoren, die die sexuelle Gesundheit negativ beeinflussen können. Zu den häufigsten zählen verschiedene Erkrankungen, insbesondere sexuell übertragbare Infektionen, eine Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens (z.B. durch mangelndes Selbstbewusstsein oder psychische Erkrankungen), Probleme in der PartnerInnenschaft, (berufliche) Stressbelastung sowie Alkohol- und Drogenkonsum. Auch Krankheiten ohne unmittelbaren Bezug zur Sexualität berühren Fragen der sexuellen Gesundheit. Sexualität sollte also auch in der alltäglichen ärztlichen Praxis an- und besprochen werden. Was dient der sexuellen Gesundheit? Die Schutzfaktoren zur Erhaltung bzw. Förderung der sexuellen Gesundheit sind vielfältig. So kann das Wissen darüber, was einemeiner selbst Lust bereitet, die eigenen sowie die Grenzen anderer Menschen zu kennen und sie zu achten bereits zur Förderung der sexuellen Gesundheit beitragen. Eine weitere Ressource ist es, sich in seiner Körperlichkeit wohlzufühlen und über ein positives Körperbild zu verfügen sowie seine Bedürfnisse (aber auch Probleme) offen ansprechen zu können. Auch weiß man heute, dass die sexuelle Gesundheit sehr deutlich in Zusammenhang mit den Grundbedürfnissen nach Nähe, Geborgenheit und Anerkennung sowie mit der Zufriedenheit in und Qualität der Partner*innenschaft steht. Und es geht darum, das Wissen über sexuell übertragbare Infektionen zu erweitern und Hemmschwellen sich testen, beraten und gegebenenfalls behandeln zu lassen, abzubauen.

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