GesundheitsexpertInnen kritisieren Information während der Pandemie 

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Autor: Scho

Die Beurteilung der Politik und ihrer Entscheidungen hinsichtlich der Covid-Pandemie fällt sehr kritisch aus: Zwei von drei medizinischen Fachkräften betonen, dass gesundheitspolitische Gesetze nicht rechtzeitig verkündet würden, 61% sehen auch die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen kritisch. Das zeigen aktuelle Ergebnisse der zweiten Befragungswelle des Austrian Health Report. Die Erweiterung der repräsentativen Studie zu Gesundheitsbefinden, Auswirkung der Pandemie, Zugang zum Gesundheitssystem und Vertrauen in Arzneimittel wurde Ende September 2022 veröffentlicht.

93% der Health Care Professionals (HCP) erwarten, dass wissenschaftliche Erkenntnisse von unabhängigen ExpertenInnen von der Politik ernsthaft berücksichtigt werden sollten. „Ein Ansinnen, das durchaus berechtigt ist“, bekräftigt Wolfgang Andiel, Head External Affairs & Market Access Sandoz Österreich, „so können gesundheitspolitische Entscheidungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden.“

Kaum nachvollziehbar

In den vergangenen Monaten wurde ein solches Vorgehen in der Gruppe der befragten GesundheitsexpertInnen (ApothekerInnen, ÄrztInnen) mehrheitlich nicht bzw. kaum wahrgenommen. Zwei von drei Befragten betonen, dass gesundheitspolitische Gesetze nicht rechtzeitig verkündet würden, 61% sehen auch die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen kritisch und gut die Hälfte verneint die Aussage, dass die Regierung die Meinung von ExpertenInnen ernst nehmen würde.

Besonders kritisch in Ostösterreich. Dem Argument, dass Entscheidungen der Regierung in Bezug auf die Coronakrise nachvollziehbar begründet werden, stehen vor allem die medizinischen Fachkräfte in der Ostregion sehr kritisch gegenüber: Für 71% der Health Care Professionals trifft dies eher nicht bzw. gar nicht zu (Region West 48%).
Die Aussage, dass neue gesundheitspolitische Gesetze der Regierung jeweils rechtzeitig für die Betroffenen verkündet werden, ist für 70% der ÄrztInnen und ApothekerInnen der Region Ost nicht zutreffend.
Im Westen sehen das 56% der Befragten als nicht erfüllt.

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