Nach Bekanntwerden des mutmaßlichen Millionenbetrugs im Umfeld der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) und Siemens sind noch viele Fragen offen. Von den anfangs fünf Verdächtigen befinden sich vier in Untersuchungshaft, die fünfte Person war am Freitagnachmittag wieder enthaftet worden, bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft Feldkirch. Gegen den fünften mutmaßlichen Täter werde aber weiterhin ermittelt.
Die KHBG hat inzwischen Akteneinsicht erhalten und aus ihrem Umfeld war zuletzt zu vernehmen, dass neben dem Krankenhausbetreiber und dem Rankweiler Unternehmen Hirschmann Automotive es weitere Geschädigte in Vorarlberg geben dürfte. Offiziell bestätige bisher jedoch kein Industrieunternehmen die Gerüchte über angeblich an zahlreichen Orten laufende Nachforschungen.
Die NEOS forderten Aufklärung über die Geschäftsbeziehungen des Krankenhauses Dornbirn und Siemens. Es ist das einzige öffentliche Spital in Vorarlberg, das nicht von der KHBG geführt wird. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (VP) erklärte, dass bereits eine Überprüfung der Gebarung veranlasst worden sei.
Die „Vorarlberger Nachrichten“ berichteten in ihrer Samstagausgabe, dass die Siemens-Leitung offenbar mehrere Mitarbeiter des Standorts Augsburg nach Vorarlberg zu einer internen Kontrolle abgestellt habe. Siemens wollte dies mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen ebenso wenig kommentieren wie einen Bericht der „Neuen Vorarlberger Tageszeitung“, wonach es im Zusammenhang mit den Vorwürfen insgesamt zu 16 internen Disziplinarverfahren gekommen sei. Die mutmaßlichen Malversationen waren am Mittwoch von Siemens Österreich publik gemacht worden.
(APA/red.)