Alina Lenzer hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit den „Kraftwerken der Zellen“, den Mitochondrien, beschäftigt. Sie hat untersucht, wie man Schädigungen der ersten der insgesamt fünf Komplexe der mitochondrialen Atmungskette und Energieproduktion entgegenwirken kann und dafür eine neue Isolationsmethode für die Mitochondrien etabliert. Im Rahmen der Wissenschaftsgala des Landes Niederösterreich wurde ihr der Wissenschaft Zukunft Preis in der Kategorie Bachelorarbeit verliehen.
Mitochondrien präsentieren sich als Meister des Stoffwechsels. Sie sind Teile der menschlichen Zelle, wo sie hohe Mengen an Energie umsetzen und gerne als „Kraftwerke der Zellen“ bezeichnet werden. Treten Fehlfunktionen auf, zeichnen sich Erkrankungen vorranging an hochaktiven Organen wie dem Herz oder den Nervenzellen. Etwa 1.500 Gene bedingen die Funktion der Mitochondrien. Einige Schädigungen sind genetisch und von Geburt an vorhanden, andere treten erst im höheren Alter auf, wenn Mitochondrien beginnen, ihre Stoffwechseltätigkeit zu erhöhen. Wie man Beeinträchtigungen des ersten der insgesamt fünf Komplexe der mitochondrialen Atmungskette und Energieproduktion entgegenwirken kann, hat Alina Lenzer, BSc. untersucht.
Mitochondrien aus Schweden
In ihrer Bachelorarbeit fasst Lenzer den aktuellen Forschungsstand akribisch zusammen, etabliert eine neue Extraktionsmethode. Mit diesem Schritt könnte es gelungen sein, sich von der breiten Grundlagenforschung im Bereich der mitochondrialen Erkrankungen wegzubewegen und in Richtung Anwendung zu gehen. Für ihre Forschungsarbeit hat Alina Lenzer auf die die Leukozyten und Mitochondrien der Blutspendezentrale des Skåne-Krankenhauses in Lund, Schweden, zurückgegriffen. Dort hat die Studierende im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein sechsmonatiges Forschungspraktikum zur Methodenentwicklung und Messung reaktiver Sauerstoffspezies in Mitochondrien absolviert.
Lenzer hat an der IMC Fachhochschule Krems im Juni 2020 den Studiengang Medical and Pharmaceutical Biotechnology abgeschlossen. In ihrem Masterstudium, ebenfalls an der IMC FH Krems, beschäftigt sie sich erneut mit der Entwicklung von metabolischen Modellen.
Über den Wissenschaft Zukunft Preis
Mit dem Wissenschaft Zukunft Preis werden wissenschaftliche Top-Leistungen von Akademikerinnen, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen, ausgezeichnet. Die thematische Bandbreite des Wissenschaft Zukunft Preis umfasst alle Wissenschaftsdisziplinen. Der Preis richtet sich an Bachelor- und Masterabsolventinnen sowie AbosolventInnen von Doktoratsstudien, deren akademische Abschlussarbeiten einen Bezug zu Niederösterreich haben.