Die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser hat sich 2019 weiter verschlechtert. Die Zahlen aus 2020 lagen zum Analysezeitpunkt noch nicht vor. 33 Prozent der Kliniken schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust. Im Jahr 2020 dürften die Ausgleichszahlungen für die Einnahmeausfälle der Krankenhäuser während der COVID19Pandemie aber zu einem positiven Netto-Effekt führen. Ab 2022 könnte sich die Lage jedoch deutlich verschlechtern, besagt der aktuelle „Krankenhaus Rating Report“.
Laut der vom RWI – LeibnizInstitut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen und der HIMSS durchgeführten Studie sanken wegen der Pandemie im Jahr 2020 die stationären Fallzahlen zudem um 13 Prozent, in den ersten Monaten der Pandemie vorübergehend sogar um 30 Prozent. Im Jahr 2020 waren zwei Prozent aller Betten und vier Prozent aller Intensivbetten durch COVID19Patienten belegt. Dazu kommen spannende Strukturverschiebungen: Im Krankenhausbereich und im vertragsärztlichen Bereich arbeiten immer mehr Ärzte, allerdings sind sie zunehmend in Teilzeit tätig. Im vertragsärztlichen Bereich stieg der Teilzeit Anteil von 8 Prozent im Jahr 2009 auf 38 Prozent im Jahr 2020. Krankenhäuser haben typischerweise ein besseres Rating als kleine. Dabei erreichen Krankenhäuser mit einer Bettenzahl zwischen 600 und 900 bzw. mit Umsatzerlösen zwischen 140 und 190 Millionen Euro die beste Ertragslage – ausgenommen Fachkliniken.