Die Gesundheit Burgenland bekommt spätestens mit Dezember eine neue Doppelspitze: Franz Öller wechselt vom Salzburger Tauernklinikum nach Eisenstadt und wird kaufmännischer Geschäftsführer. Stephan Kriwanek, der seit November interimistisch im Amt ist, bleibt medizinischer Leiter. Gemeinsam sollen sie angesichts der zahlreichen Herausforderungen im Gesundheitsbereich die Strukturen im Burgenland weiterentwickeln, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag.
Ziel sei es, die Gesundheitsversorgung und deren Finanzierung sicherzustellen sowie dem Personalmangel entgegenzuwirken, meinte Doskozil. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sei das burgenländische Ärztepaket gewesen, mit dem das Jahresbruttogehalt von Fachärztinnen und Fachärzten angehoben wurde, sagte Kriwanek. Das habe einige neue Ärzte ins Burgenland gebracht, in manchen Bereichen fehle aber dennoch weiter Personal.
Kriwanek wird seine Funktion in der Gesundheit Burgenland, ehemals KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten GmbH), nahtlos weiterführen – vorerst noch alleine, weil Öller seine Kündigungsfrist in Salzburg abwarten muss. Spätestens im Dezember wird aber auch er seinen Dienst antreten, sagte Doskozil. Mit Öller habe man jemanden gefunden, der nicht nur verwalte, sondern auch aktiv gestalte, meinte der Landeshauptmann. Das Dienstverhältnis seines Vorgängers Hubert Eisl war unter anderem beendet worden, um eine „offensivere Gesundheitsstrategie“ zu verfolgen.
Doskozil hofft auf Einigung im Herbst
Was in den Verhandlungen zum Finanzausgleich ausgearbeitet wurde, könnte den Ländern mehr Handlungsspielräume bei der Organisation der Gesundheitsversorgung eröffnen, betonte Doskozil. Dann könne man mit der Gesundheit Burgenland „neue Wege“ gehen. Auf eine Einigung beim Finanzausgleich hofft Doskozil im Herbst.
Mit September sollen im Burgenland die ersten philippinischen Pflegekräfte eintreffen. Sechs Anträge für einen Aufenthaltstitel seien bereits bei der Bezirkshauptmannschaft Oberwart eingelangt, sagte der Landeshauptmann. Bevor sie in den Dienst in der Gesundheit Burgenland einsteigen, sollen sie aber noch für maximal ein Jahr einen Deutschkurs besuchen, so Doskozil.
Die ÖVP kritisierte in einer Aussendung, dass die Gesundheit Burgenland drei Jahrzehnte lang mit einem Geschäftsführer ausgekommen sei, Doskozil nun aber einen zweiten brauche. „Das ist wertvolles Geld, das der Gesundheitsversorgung verloren geht“, meinte Klubobmann Markus Ulram.
(APA/red.)