Ursachen für Autoimmunerkrankungen sind oft vielfältig und bis heute nicht vollständig geklärt. Ein Team aus Forschenden der Medizinischen Universität Wien entdeckte nun ein immunregulatorisches Protein, das in Zusammenhang mit der Entstehung solcher Erkrankungen – wie etwa Rheumatoider Arthritis – stehen könnte. Der nun identifizierte Baustein des Immunsystems heißt „Rinl“ und könnte einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung von immunmodulierenden Therapien bilden.
Die Studienergebnisse wurden aktuell im „Journal of Experimental Medicine“ publiziert, wie die MedUni mitteilte. Im Zuge ihrer Forschungen fand das Team unter der Leitung von Nicole Boucheron und Ruth Herbst (Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien) in speziellen Immunzellen, den sogenannten T-Zellen, besonders hohe Mengen an Rinl. Dieser neue Baustein ist genauso wie seine Geschwister Rin 1-3 Mitglied der Familie der Ras-Interaktionsproteine (Rin) und bisher erst vergleichsweise junger Forschungsgegenstand. Ein Mangel wie auch ein Überschuss an Rin 1-3 wurde in jüngerer Vergangenheit in internationalen Studien unter anderem mit Verbindung mit Krebs, Alzheimer oder der Wirbelsäulenerkrankung Skoliose in Verbindung gebracht. Rinl selbst wurde bisher aber kaum erforscht.
Untersuchungen der Forscherinnen und Forscher in öffentlichen Datenbanken zeigten, dass Patienten von Rheumatoider Arthritis nur eine geringe Konzentration von Rinl-Proteine in den T-Zellen vorweisen. Auf Basis dieser Ergebnisse könne Rinl einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung von immunmodulierenden Therapien bei dieser Erkrankung darstellen, heißt es in der Aussendung. Weitere Forschung zu dem Thema sei angestrebt, um neue Therapiemöglichkeiten zu ermöglichen.
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(APA/red.)