Kurz und knapp

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Autor: Josef Ruhaltinger

Steirische Pflegedienste: Hausgemachte Gründe für Misere

Der Rechnungshof Steiermark hat auf regionaler Ebene festgemacht, was den gesamten heimischen Gesundheitssektor seit Jahren umtreibt. Die prekäre Situation bei den Pflege- und Betreuungsberufen habe hausgemachte Gründe, hält der Grazer Landesrechnungshof (LRH) in seinem jüngsten Prüfbericht fest. Der negative demographische Trend war aus Sicht des LRH schon seit mehr als einem Jahrzehnt absehbar, die Maßnahmen der verantwortlichen Entscheidungsträger jedoch „nicht ausreichend bis ungeeignet“. Tatsächlich zeigt der RH-Befund, wie laienhaft in Österreich – unter Verweis auf die Gesetzeslage – mit wichtigen Struktur- und Gesundheitsdaten umgegangen wird: So konnten von der zuständigen Abteilung in der Landesregierung keine konkreten Aussagen zum Personalstand in den Pflege- und Betreuungsberufen gemacht werden. Auch über die Anzahl an Ausbildungsplätzen gebe es keine exakten Angaben.

Keine österreichischen Ärzte in ukrainischen Lazaretten

Mehr als 1100 Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland haben sich in einem speziellen Portal registriert, um in der Ukraine oder ihren Nachbarstaaten bei der Behandlung von Kranken und Kriegsverletzten zu helfen. Das berichtete die deutsche Bundesärztekammer. In der Österreichischen Ärztekammer sind bislang nur vereinzelte Anfragen mit dieser Themenstellung eingelangt – dabei meist in Zusammenhang mit Einsätzen für Hilfsorganisationen, an die dann auch verwiesen wurde. In der Wiener Ärztekammer gibt es eine Liste mit Ärztinnen und Ärzten, die in Wien Flüchtlingen helfen wollen.

Hohe Risiken bei telemedizinischen Sprechstunden

Wie eine globale Kaspersky-Studie zeigt, haben bereits 24 Prozent der europäischen Gesundheitsdienstleister Fälle erlebt, in denen durch ihre Mitarbeiter bei telemedizinischen Diagnosestellungen persönliche Patientendaten kompromittiert wurden. Die Studie zeigt, dass lediglich 26 Prozent der Gesundheitsdienstleister in Europa sicher sind, dass die Mehrheit ihres medizinisch-beratenden Personals bei Fernbehandlungen weiß, wie die Daten ihrer Patienten geschützt werden. Über ein Drittel der in Europa Befragten (36 Prozent) gaben zu, dass ihr medizinisches Personal teilweise Fernsitzungen mithilfe von Apps anbietet, die nicht speziell für die Telemedizin entwickelt wurden – etwa FaceTime, Facebook Messenger, WhatsApp oder Zoom. Diese Apps, die nicht speziell für den Gesundheitsbereich erstellt wurden, verfügen über keine gesundheitsspezifischen Datenabsicherungen.

Orthopädie und Unfallchirurgie im Südburgenland auf neuen Beinen

Der neue Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG) 2025 stellt im Burgenland die Traumatologie (Unfallchirurgie) und die Orthopädie auf neue Beine: Die beiden KRAGES-Krankenhäuser Güssing und Oberwart teilen sich die Aufgaben neu auf. Dabei werden die infrastrukturellen Veränderungen spürbar, die mit dem Neubau des Krankenhauses Oberwart einhergehen. Außerdem erhält das KH Güssing neue Aufgaben: Es übernimmt unverändert die Grundversorgung der Bezirke Güssing und Jennersdorf und wird zum Spezial-Spital für Orthopädie und Traumatologie der älteren Generation ausgebaut. Hier sollen heuer erstmals mehr als tausend Hüft- und Kniegelenke operativ ersetzt werden. Zusätzlich hat das KH Güssing seit Herbst eine unfallchirurgische Ambulanz für die Erstversorgung in 24/7.

Großförderung für Forschungsprojekt des „digitalisierten Spitals“

Das Projekt des digitalisierten Krankenhauses wird in Deutschland mit einem Großversuch kräftig angeschoben. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) erhält eine Förderung von bis zu 17,5 Millionen Euro für das Digitalisierungs-Projekt „Innovative Secure Medical Campus UKB“. Ein grundlegendes Element des Vorhabens ist die lückenlose Erfassung aller im Behandlungskontext der Patientinnen und Patienten erhobenen medizinischen Daten. Aktuell liegen diese in deutschen Kliniken teils digital und teils analog vor, was im täglichen Klinikablauf zu Verzögerungen führt. Die digitale Verfügbarkeit und Aufarbeitung ist essenziell für die moderne therapeutische Entscheidungsfindung. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Mehr Therapien mithilfe von Exoskeletten

Das Wiener Health-Care-Start-up Tech2People investiert in den nächsten Monaten insgesamt 3,6 Millionen Euro in ein neuartiges Therapiezentrum für neurologische Erkrankungen. Die innovative Firma des Gründers Gregor Demblin (Bild) bietet seit drei Jahren in Wien Therapien mit dem 150.000 Euro teuren Exoskelett an. Die Therapien werden bei Menschen mit Schädel-Hirn-Traumata, Multipler Sklerose, Querschnittlähmungen und Schlaganfall eingesetzt. Mithilfe von eigens geschulten Therapeuten können Patient*innen derzeit im Krankenhaus zum Göttlichen Heiland die hocheffektiven robotischen Neurotherapien von Tech2People kennenlernen.

Neuer Tesla für Oststeiermark

Am LKH Feldbach-Fürstenfeld geht ein hochmodernes 3-Tesla MR-Gerät (Bild) in Betrieb. Das LKH Feldbach-Fürstenfeld ist damit einer von insgesamt 5 KAGes-Standorten mit eigener Stroke-Unit. Insgesamt wurden 170 m2 im bestehenden Gebäude neu adaptiert sowie weitere 70 m2 für die Gebäudetechnik errichtet. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 2,4 Millionen Euro.

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