IT-Sicherheit - kurz und knapp

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Josef Ruhaltinger

Kurzmeldungen aus dem Bereich der IT-Sicherheit.

Angriff auf MedUni Essen

Essen (9.3.2023). Nach Hackerangriffen auf den Server der Universität Duisburg-Essen vom November 2022 sind Daten von 39 Patientinnen und Patienten der Universitätsmedizin Essen im sogenannten Darknet aufgetaucht. Die Daten stammen aus den Jahren 2015 bis 2017. Sie waren auf einem der Server der Universität Duisburg-Essen abgelegt, der von Cyberkriminellen mit einer Schadsoftware angegriffen worden war. Dabei wurden Namen und Geburtsdaten von Patientinnen und Patienten veröffentlicht. Die Krankendaten sind verschlüsselt und geben deswegen keinen Aufschluss über die Erkrankung.

Entschuldigung nach Hack auf Kinderklinik in Toronto

Toronto (18.12.2022). Das Hospital for Sick Children im kanadischen Toronto meldete kurz vor Weihnachten einen „Cybersicherheitsvorfall“ – die Kinderklinik war gehackt worden. Mithilfe der Ransomware Lockbit hatten Angreifer die Systeme des Spitals verschlüsselt und gesperrt. 13 Tage nach dem Angriff meldeten sich die Betreiber der Hackerplattform Lockbit zu Wort. Auf ihrer Seite im Dark­net schrieben sie: „Wir entschuldigen uns förmlich für die Attacke auf Sick Kids und geben dem Krankenhaus den Schlüssel zum Entschlüsseln gratis. Der Partner, der das Krankenhaus angegriffen hat, hat unsere Regeln verletzt und ist nicht länger in unserem Affiliate-Programm.“

Einwöchige Sperre nach Angriff auf NRW-Klinik

Arnsberg/Meschede (25.4.2023). Das Klinikum Hochsauerland wurde Anfang April gezielt von Hackern attackiert. Der Angriff sei Dank automatisierter Sicherheitssysteme erkannt und gestoppt worden, teilte der Krankenhausverbund mit (vier Krankenhausstandorte in Arnsberg und Meschede/NRW mit 927 Betten). Dem Klinikum zufolge wurden alle Systeme in Zusammenarbeit mit externen Forensikern über eine Woche lang überprüft und sämtliche Datenübertragung nach außen gesperrt. Dies betraf vor allem den Email-Verkehr. Das Klinikum wies darauf hin, dass die internen Kommunikationssysteme sowie insbesondere die medizinischen IT-Systeme von dem Vorfall nicht betroffen sind.

Barcelonas wichtigste Klinik lahmgelegt

Barcelona (7.3.2023). Ein Cyberangriff hat das Hospital Clínic in Barcelona, eines der größten und wichtigsten Krankenhäuser der katalanischen Metropole, weitgehend lahmgelegt. Wegen der Attacke mussten 150 Operationen und rund 3.000 Patiententermine abgesagt werden. Zudem seien unter anderem auch die Strahlenbehandlungen von Krebskranken alle ausgefallen, heißt es in einer Mitteilung der Klinikleitung. Hinter dem Angriff vermutet der Chef der katalanischen Behörde für Cybersicherheit, Tomàs Roy, die kriminelle Hackergruppe „Ransom House“, die für Lösegeldforderungen bekannt sei.

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Früherkennung und Versorgung peripartaler psychischer Erkrankungen in Österreich

Das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) hat internationale Versorgungsmodelle und -pfade sowie die Situation in Österreich in Bezug auf peripartale psychische Gesundheit analysiert. Die beiden Berichte sind Teil eines vom Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierten Projektes zur Verbesserung der peripartalen psychischen Gesundheit in Tirol, das von der Medizinischen Universität Innsbruck geleitet wird. Ein integriertes Gesamtkonzept für Prävention, Früherkennung und Behandlung wird dringend angeraten – die österreichische Angebotsstruktur weicht nämlich erheblich von den internationalen Empfehlungen ab.