Brocks Panorama – internationale Gesundheits­wirtschaft

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Heinz Brock

Aktuelles aus der internationalen Welt der Gesundheitswirtschaft.

Deutschland
Jeder zwölfte deutsche Medizinstudent studiert im Ausland

Das Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh teilt mit, dass mindestens acht Prozent (ca. 7.500 Personen) aller deutschen Medizinstudenten im Ausland studieren. Ein Grund dafür sei die bundesweite Zulassungsbeschränkung für das Medizinstudium. Besonders beliebt ist demnach bei deutschen Studenten Österreich mit 2.585 Eingeschriebenen, gefolgt von Ungarn mit 2.051. Für das Studium im Ausland nehmen die angehenden Mediziner laut dem Centrum teils hohe Gebühren in Kauf. Die Preisspanne reiche von 3.000 Euro bis 29.800 Euro pro Studienjahr. Zu ihrem Verbleib nach dem Studium gebe es keine Daten. „Zwar haben einige internationale Hochschulen in unserer Befragung angegeben, dass die Mehrzahl ihrer deutschen Absolventen nach Deutschland zurückgekehrt sind, aber diese Angaben können nicht generalisiert werden“, erklärte Studienleiter Gero Federkeil.

Deutschland
Akademischer Grad nicht mehr Teil des Nachnamens

Durch eine Gesetzesänderung wurde in Deutschland eine entsprechende Aktualisierung von Mustern im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen vorgenommen. Der Doktorgrad auf dem Ausweis verliert seinen prominenten Platz. Er wird künftig nicht mehr Teil des Nachnamens sein, sondern im Reisepass oder auf dem Personalausweis ein eigenes Datenfeld erhalten. Bei Grenzkontrollen in anderen Staaten habe es häufig Komplikationen gegeben, da die Abkürzung oft für einen Teil des Nachnamens gehalten wird. Zudem sehe der Standard für Reisedokumente der internationalen Luftfahrtorganisation für das Datenfeld „Name“ keine weiteren Eintragungen als den Nachnamen vor.

WHO
S.A.R.A.H. soll weltweit die Gesundheitskompetenz steigern

Die Weltgesundheitsorganisation hat die Einführung von S.A.R.A.H., dem Prototypen eines digitalen Gesundheitspromotors, bekannt gegeben. Dieser soll mithilfe generativer Künstlicher Intelligenz über verschiedene Krankheitsbilder aufklären und so die Gesundheitskompetenz seiner Online-Nutzerinnen und -Nutzer stärken. S.A.R.A.H. ist laut WHO eine Weiterentwicklung der KI-gestützten Avatare für Gesundheitsinformationen und nutzt neue Sprachmodelle und Spitzentechnologie. Er könne die Nutzer 24 Stunden am Tag in acht Sprachen – Deutsch ist nicht darunter – zu verschiedenen Gesundheitsthemen ansprechen, und zwar auf jedem Gerät. Der Avatar sei in der Lage, Menschen dabei zu unterstützen, ein besseres Verständnis der Risikofaktoren für einige der häufigsten Todesursachen in der Welt zu entwickeln, darunter Krebs, Herz- und Lungenkrankheiten sowie Diabetes. Er könne den Menschen zudem helfen, aktuelle Informationen zu erhalten, beispielsweise über den Ausstieg aus dem Tabakkonsum, Bewegung, gesunde Ernährung und Stressabbau.

Quellen und Links:

www.aerztezeitung.de/Politik/Gesundheitskompetenz-staerken-WHO-schickt-SARAH-ins-Rennen

www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Jeder-zwoelfte-deutsche-Medizinstudent-studiert-im-Ausland

www.aerztezeitung.de/Panorama/Dr-Mustermann-gibt-es-bald-im-Ausweis-nicht-mehr

Dr. Heinz Brock
ist emeritierter Ärztlicher Geschäftsführer des
Kepler Universitätsklinikums und Kongresspräsident des
Österreichischen Gesundheits­wirtschaftskongresses ÖGWK.
Kontakt: heinz.brock@weitmoser-kreis.at

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