Wenn die Entlassung aus dem Krankenhaus mit einem Eintrag ins Gipfelbuch einhergeht

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Autor: Scho

„Das Bewältigen einer Stiege ist für einen betagten Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt durchaus eine herausfordernde Sache. Von dieser Fähigkeit hängt es in vielen Fällen davon ab, ob der Patient oder die Patientin noch allein im gewohnten Umfeld wohnen bleiben kann,“ erklärt Physiotherapeutin Susanne Mayrhofer MSc. Vollständige Immobilisierung führt pro Tag zu einem Verlust von ein bis drei Prozent der Muskelkraft. Daher ist besonders wichtig, möglichst mobil zu bleiben bzw. bald wieder mit der Mobilisierung der PatientInnen zu beginnen. Die Meinung, dass dieses Verhalten zu mehr Stürzen führen würde, ist heute längst überholt. Während man früher eher das Krankenbett als den sichersten Ort zur Vermeidung von Stürzen erachtete, wird nach den neuesten Erkenntnissen der geschwächte Mensch möglichst früh zum Aufstehen und zu ersten Schritten motiviert.

Bei Bedarf erfolgen diese Gehversuche unter Anleitung und mit Unterstützung von Physiotherapeutinnen und/oder Mitarbeiterinnen aus der Gesundheits- und Krankenpflege. Schritt für Schritt gewinnen die Patientinnen wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Susanne Mayrhofer ist es aber auch wichtig, dass dabei die Freude an der Bewegung nicht zu kurz kommt. „Oft erzählen uns Patientinnen, wie es in deren Jugend war. Da konnten sie noch auf die Berge steigen.“

Das hat sich die engagierte Therapeutin zu Herzen genommen und eine Stiege mit einem prächtigen Gebirgsbild bekleben lassen. Mit „Wenn der Berg ruft“ soll ein Anreiz geschaffen werden, das Krankenzimmer öfter zu verlassen, um langsam, aber sicher wieder Gehsicherheit zu erlangen. „Jede geschaffte Stufe ist ein Erfolgserlebnis. Als Belohnung für die Anstrengung winkt ein Gipfelsieg, der mit einem Eintrag ins Gipfelbuch, das am Ende der Treppe bereitgestellt wird, belohnt wird.“ Und die erfolgreichen „BergsteigerInnen“, sowie die PhysiotherapeutInnen freuen sich gleichermaßen.

Übrigens: Stiegen steigen ist nicht nur für ältere Menschen sinnvoll, sondern in jedem Alter empfehlenswert. Die positive Wirkung entsteht durch das Training sowohl der Beinmuskulatur als auch des Herzkreislaufsystems. Dazu kommt, dass das Benutzen einer Stiege eine sehr einfache und unkomplizierte Möglichkeit der Gesundheitsförderung darstellt. Es kostet kein Geld, kann in den Tagesablauf eingebaut werden und ist, wie Bewegung ganz allgemein, enorm gesundheitsfördernd und -erhaltend.

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