Erste Babys in Großbritannien mit Erbgut von drei Menschen geboren

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Scho

Erstmals sind in Großbritannien Babys zur Welt gekommen, die das Erbgut von drei Menschen tragen. Das geht aus einem Bericht des „Guardian“ hervor. Demnach bestätigte die Embryology Authority (HFEA) auf Nachfrage des Blattes, dass eine kleine Zahl von per künstlicher Befruchtung gezeugten Babys bereits unter einem entsprechenden Programm geboren wurde.

Es ist nicht das erste Mal weltweit, dass Babys mit drei genetischen Elternteilen auf die Welt gekommen sind, so gab es bereits 2016 in Mexiko und 2019 in Griechenland ähnliche Fälle. Die Technik der Mitochondrial Replacement Therapy (Mitochondrien-Austauschtherapie) wird angewandt, um Schäden bei Kindern zu vermeiden, die durch vererbbare Defekte der sogenannten Mitochondrien-DNA der Mutter entstehen könnten. Fachleute entfernen dafür den Zellkern einer befruchteten Eizelle der Mutter und setzen ihn in eine Eizelle einer anderen Frau ein, deren Zellkern – aber nicht die Mitochondrien – zuvor entfernt worden war. Mitochondrien, sind Zellkraftwerke, die ebenfalls Erbmaterial besitzen.

Das Erbgut der Eizell-Spenderin ist aber beim Kind auf eine sehr kleine Zahl von Genen beschränkt. 99,8 Prozent des Erbguts stammen von Mutter und Vater. Durchgeführt wurde das Programm durch das Newcastle Fertility Centre. Zu den Geburten wollten sich das Institut unter Berufung auf Persönlichkeitsrechte der Betroffenen aber nicht äußern, wie der „Guardian“ berichtete. Dem Blatt zufolge ist eines von 6.000 Babys von mitochondrialen Genschäden betroffen.

Zur Embryology Authority geht es hier.

(APA/dpa/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Erste rezeptfreie Antibabypille in den USA zugelassen

Erste rezeptfreie Antibabypille in den USA zugelassen

Opill enthält ein Gestagen, nicht aber Östrogen. Die Pille des im vergangenen Jahr vom Pharmakonzern Perrigo aufgekauften Herstellers HRA Pharma hatte bereits 1973 eine Zulassung auf Rezept erhalten.

86 Prozent der Medizin-Studienplätze in Wien gehen an Österreicher

86 Prozent der Medizin-Studienplätze in Wien gehen an Österreicher

Konkret gingen 583 der insgesamt 680 Studienplätze an Kandidatinnen und Kandidaten aus Österreich, 85 (12,5 Prozent) an solche aus der EU (davon 68 aus Deutschland) sowie zwölf an Personen aus Drittstaaten (zwei Prozent)

Luftverschmutzung größte Gefahr für globale Lebenserwartung

Luftverschmutzung größte Gefahr für globale Lebenserwartung

Die Auswirkungen auf die Lebenserwartung seien vergleichbar mit denen des Rauchens, mehr als dreimal so hoch wie die von Alkoholkonsum und unsicherem Wasser und mehr als fünfmal so hoch wie die von Verkehrsunfällen, heißt es in einem Papier von Forschern der Universität Chicago.