Ausbildungsprämie von 420 Euro pro Monat

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Autor: Scho

Pflege und Betreuung seien ein Bereich „mit großen Herausforderungen“, so die Landeshauptfrau eingangs: „Der Kernpunkt dabei ist: Wir brauchen in Zukunft ein Mehr an Pflege- und Betreuungskräften.“ So habe eine Studie der Karl Landsteiner-Universität einen Bedarf an 9.500 zusätzlichen Kräften bis zum Jahr 2030 gezeigt, hielt Mikl-Leitner fest. „Der Bedarf ist hoch, und wir in Niederösterreich haben daher ein blau-gelbes Pflegepaket auf den Weg gebracht“, betonte sie. Die Zielrichtung dieses Maßnahmenpaketes sei es, jungen Menschen die Entscheidung, in die Pflege zu gehen, zu erleichtern, sowie Anreize zu schaffen, dass gut ausgebildete Arbeitskräfte in diesem Bereich auch in Niederösterreich bleiben.

So wird etwa die Zahl der Ausbildungsplätze in Niederösterreich um 400 auf 2.100 erhöht. Damit diese aber auch zur Gänze genutzt werden, brauche es eine Attraktivierung, zeigte sich Mikl-Leitner überzeugt. Seitens des Landes werde man daher die Schulgelder und Studiengebühren übernehmen und es wird eine Ausbildungsprämie geschaffen. So werden alle Auszubildenden im Rahmen der einjährigen Pflegeassistenz, der zweijährigen Pflegefachassistenz und des dreijährigen FH-Studiums eine monatliche Ausbildungsprämie in der Höhe von 420 Euro erhalten – verbunden mit der Verpflichtung, danach im Bundesland Niederösterreich zu arbeiten. Die Ausbildungsprämie werde auch in den Ferien und während des Praktikums bezahlt, in Summe ergebe das eine Unterstützung von über 5.000 Euro pro Jahr, erläutere die Landeshauptfrau. Das Taschengeld an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bleibe weiters bestehen, die Höchstgrenze für Taschengeld und Ausbildungsprämie liege allerdings bei 420 Euro pro Monat.

31,5 Millionen Euro für Ausbildungsplätze

„Wir starten mit unserem Pflegepaket mit dem Wintersemester, das heißt ab September 2022“, kündigte die Landeshauptfrau an. Das Prämiensystem gelte dann auch für jene, die jetzt bereits in Ausbildung sind, hielt sie dazu fest. Die konkreten Richtlinien würden in den nächsten Tagen kundgemacht werden, zentrale Anlaufstelle im Sinne eines one-stop-shops werde die Gesellschaft für Forschungsförderung in Niederösterreich sein.

Mit 31,5 Millionen Euro für die Pflegeausbildungsplätze, 1,7 Millionen Euro für die Schulgelder und 12 Millionen Euro für das Prämiensystem und die Übernahme der Studiengebühren würden jährlich insgesamt rund 45 Millionen Euro in das blau-gelbe Pflegepaket fließen, informierte Mikl-Leitner.

„Das Personal ist die wichtigste Ressource in der Pflege und der Betreuung“, betonte Landesrätin Teschl-Hofmeister in ihrer Stellungnahme. Man habe sich für dieses Paket entschieden, weil man in vielen Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Erfahrung gemacht habe, dass man etwas brauche, „das sofort wirkt“. Auch wenn man festhalte müsse, dass man noch mehr brauchen werde, sprach die Landesrätin von einer „dringenden Empfehlung an den Bund“, denn der Mangel in der Pflege sei nicht nur in Niederösterreich ein Problem, sondern auch in ganz Österreich und Europa. Sie forderte daher „konkrete Ergebnisse“ vom Bund, etwa bei der Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes.

In Niederösterreich werde „auch abseits des Pflegepaketes sehr viel getan und geleistet“, hielt die Landesrätin fest. So verwies sie etwa auf die Entscheidung, 50 Ausbildungsplätze der IMC FH Krems nach Mistelbach zu verlagern, um hier ein regionales Angebot zu schaffen. Sehr gut angenommen werde auch das neue Berufsbild des „Sozialen Alltagsbegleiters“; weiters arbeite man auch eng mit dem AMS zusammen, um junge Menschen für den Bereich Pflege und Betreuung zu interessieren. Darüber hinaus werde auch baulich kräftig investiert, im Zuge des 300 Millionen Euro umfassenden Bauprogramms würden 2.000 neue Pflegeplätze entstehen, so Teschl-Hofmeister.

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