Bilanz nach zwei Tagen: Problemanalyse und vorsichtiger Optimismus

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Autor: Scho

Alois Sillaber ist Geschäftsführer des Springer-Verlags und der Mann hinter dem 13. Österreichischen Gesundheitswirtschaftskongress 2023 in Wien. Zwei Tage haben Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung nun die zahlreichen Herausforderungen diskutiert, der das weite Feld der Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft derzeit ausgesetzt sind: Personalmangel, Inflation, multiple Krisen auf globaler Ebene von Krieg bis Klima. Zum Abschluss des Gesundheitswirtschaftskongresses hat gesundheitswirtschaft.at Alois Sillaber um eine Bilanz der vergangenen zwei Tage gebeten.

Herr Sillaber, die Branche ist mit mannigfaltigen Problemlagen konfrontiert. Lassen sich die vielen Themen von Pflegenotstand, Personalmangel bis Inflation oder der Demografie denn in zwei Tagen abhandeln?
Alois Sillaber:
Umreißen lassen sich diese vielen Themen sicher, aber in die Tiefe gehen kann man vermutlich nur ansatzweise und punktuell. Durch die große Bandbreite an Vortragenden ist das aber auch sehr gut gelungen. Wir haben alle wichtigen Themen in den Panels besprochen, die die Branche betreffen. Sehr sehr wichtig war aber sicher auch all das, was abseits der Podiumsdiskussionen stattgefunden hat: Also der Austausch in den Pausen und vor allem auch am gestrigen Abend.

Was ist denn Ihre Bilanz nach diesen zwei Tagen: Da war viel von Krisen die Rede. Sind die bewältigbar?
Ja, wir haben auf die Krisen geschaut. Wir haben aber nicht nur die Gegenwart beklagt, sondern auch gemeinsam in die Zukunft geblickt und das ist wichtig. Ich bin letztlich vorsichtig optimistisch. Das hat sich auch gezeigt bei den Vorträgen von Gesundheitsminister Johannes Rauch und Wiens Stadtrat Peter Hacker. Da hat man sehr gut gemerkt, dass es eine gute persönliche Ebene gibt, auf der man miteinander reden kann. Und das ist eine sehr wichtige Voraussetzung – zum Beispiel für die anstehende Gesundheitsreform.

Welches Problemfeld machen Sie denn als das brennendste aus?
Am einschneidendsten ist sicher der Personalmangel generell. Oder vielleicht anders betrachtet: Der Ressourceneinsatz. Das ist sicher das vorrangige Thema derzeit. Das und das Finanzierungsthema. Mit der Verschärfung, dass die, die das Geld ausgeben, nicht die sind, die es auch einnehmen müssen.

Und wie sieht Ihre Bilanz zum Kongress an sich aus?
Die ist sehr positiv. Die Themen waren schärfer gefasst und zugespitzter als sie es im vergangenen Jahr waren. Wir hatten aus allen Bereichen Top-Vortragende. Und von Seiten der Aussteller war es auch ein toller Erfolg. Wir haben einige neue Aussteller dazu gewonnen.

Der Kongress wird also auch im kommenden Jahr in dieser Form stattfinden?
Den Kongress wird es sicher wieder geben – ganz sicher in Wien und vom Konzept her sehr ähnlich. Also sehr breit aufgestellt was Expertinnen und Experten und Entscheidungsträger aus Verwaltung, Politik sowie Wirtschaft angeht.

Wenn Sie eine Prognose wagen: Was werden denn die bestimmenden Themen sein im kommenden Jahr, wenn es eine Gesundheitsreform vielleicht schon gegeben haben wird?
Ich gehe davon aus, dass das Inflationsthema nicht mehr die Relevanz haben wird wie jetzt. Die Finanzierung wird ein Dauerthema bleiben. Und auch das Personalthema und damit der Pflegenotstand. Was die Gesundheitsreform angeht, so wird sich das in diesem Jahr entscheiden. Ich bin vorsichtig optimistisch. Eine große Revolution wird es vermutlich nicht werden, aber auch kein Reförmchen.

Nähere Informationen zum Österreichischen Gesundheitswirtschaftskongress finden Sie hier.

(red.)

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