Deutsche Merck sichert sich die Rechte am Krebsmedikament Bavencio

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Autor: Scho

Die Merck KGaA vermarktet die Krebstherapie Bavencio künftig alleine. Nach der Beendigung der Allianzvereinbarung mit dem US-Pharmakonzern Pfizer lägen die weltweiten Rechte für Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des Antikörpers Avelumab (Markenname Bavencio) nun bei Merck, teilte der Dax-Konzern am Montag mit. Merck übernimmt mit Wirkung zum 30. Juni 2023 die Kontrolle über die weltweite Vermarktung.

An die Stelle der derzeitigen Gewinnbeteiligung trete eine Lizenzgebühr an Pfizer in Höhe von 15 Prozent auf die Nettoumsätze. An der Börse kam das alles gut an. Die Merck-KGaA-Aktien bauten ihre Gewinne kräftig aus und stiegen zuletzt um 3,6 Prozent, was einen der vorderen Plätze im deutschen Leitindex Dax bedeutete.

Zwei Drittel Erlös-Steigerung

Die Pharmasparte der Darmstädter hatte 2022 neben guten Geschäften mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Mavenclad auch von stark gestiegenen Umsätzen mit Bavencio profitiert. Die Erlöse mit dem Krebsmedikament stiegen um fast zwei Drittel auf 611 Mio. Euro.

Bavencio stammt ursprünglich aus der Forschung von Merck. Die Allianz mit Pfizer wurde 2014 zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung geschlossen. Das Mittel ist zur Erstlinien-Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom zugelassen, die nach einer Chemotherapie progressionsfrei sind. In Kombination mit Axitinib wird es zudem in der Erstlinientherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom angewandt, sowie als Monotherapie zur Behandlung des metastasiertem Merkelzellkarzinom.

(APA/dpa-AFX/red.)

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