"Dock" - eine Auszeichnung für das Ehrenamt

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Autor: Scho

Alle zwei Jahre vergibt die Österreichische Ordenskonferenz den „Preis der Orden“ an Projekte und Initiativen aus dem Umfeld der Orden, die kirchlich und gesellschaftlich relevant und wirksam sind. Nun wurde „dock“ damit ausgezeichnet „Wir freuen uns sehr über diesen Preis, der uns bestätigt, wie wichtig dieses Projekt ist“, erklärt MMag.a Katrin Gebhart, Projektleiterin von „dock“ in der Vinzenz Gruppe.

Das Zeichen der Bestätigung kommt genau zum Jahrestag: Im November 2021 eröffnete die neue Sozial- und Gesundheitspraxis dock am Standort von CAPE 10 – Haus der Zukunft und sozialen Innovation im zehnten Wiener Gemeindebezirk. Das Angebot von neunerhaus und Vinzenz Gruppe richtet sich an nichtversicherte sowie obdach- und wohnungslose Menschen. Bei „dock“ können all jene an“dock“en, die sonst kaum Zugang zum Gesundheitssystem haben. Ehrenamtliche Fachärztinnen und Fachärzte, Pflegerinnen und Pfleger, TherapeutInnen und Therapeuten der Vinzenz Gruppe sowie aus dem Netzwerk von neunerhaus und neunerhaus Sozialarbeiterinnen bieten hier medizinische Abklärung und Behandlung sowie Sozial- und Gesundheitsberatung. Um das Projekt „dock“ langfristig zu finanzieren und auszubauen werden Spenden und Sponsoren für Miete, Medikamente oder das Gehalt der SozialmitarbeiterInnen – die einzigen angestellten und nicht ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen – benötigt.

Breites ehrenamtliches Angebot

Das breit gefächerte medizinische Angebot umfasst Augenheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Medizin in den Bereichen Hepatologie, Diabetologie und Pulmologie, Neurologie, Orthopädie und Schmerzmedizin bis hin zu Urologie sowie Physio- und Ergotherapie, aber auch diplomierte Krankenpflege und Betreuung durch Hebammen. „Der Bedarf an niederschwelligen Gesundheitsangeboten für Nichtversicherte ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Gerade
durch die COVID-Krise sind noch mehr Menschen aus dem System gefallen“, beschreibt Katrin Gebhart die Ausgangssituation in Wien. Bei „dock“ im Gebäude von CAPE 10 gibt es deshalb zweimal in der Woche Ordinationen mit wechselnden Fachgebieten, insgesamt arbeiten mehr als 20 medizinische Mitarbeiter*innen der Vinzenz Gruppe ehrenamtlich für das Projekt. „Die Kooperation von Vinzenz Gruppe und neunerhaus macht den Lückenschluss zwischen Allgemeinmedizin und fachärztlicher Betreuung möglich“, bekräftigt Daniela Unterholzner, neunerhaus Geschäftsführerin. Wesentlicher Bestandteil ist auch die Sozialarbeit vor Ort, die als Wegweiserin durch das Gesundheits- und Sozialsystem fungiert“, ergänzt sie.

Die Bilanz des ersten Jahres zeigt, wie gut das medizinische und therapeutische Hilfsangebot angenommen wird: So konnten insgesamt 329 PatientInnen versorgt werden. Besonders hoch war die Nachfrage nach Augenärztinnen und -ärzten: 30 Prozent aller Betreuten suchten diese auf. Viele Nachfragen gab es auch in den Bereichen Orthopädie und Gynäkologie (jeweils rund 20%). Mehr als die Hälfte der Patientinnen war weiblich (54%), in punkto Altersstruktur war die Gruppe der 50-69jährigen mit 46% am häufigsten in der Sozial- und Gesundheitspraxis, gefolgt von den 30-49jährigen (33%). Aber auch Jugendliche wurden bei „dock“ medizinisch versorgt.

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