Erstes Online-Trainingstool für Medikamentenwissen

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Scho

Eine Reihe von Studien belegen, dass ca. sieben Prozent aller Medikamente im klinischen Bereich fehlerhaft verabreicht werden. Das ist insofern nachvollziehbar, als derzeit allein in Österreich über 9.000 Medikamente zugelassen sind. Jedes Jahr kommen rund 100 Arzneimittel hinzu. Weder von der Ärzteschaft noch von den Pflegefachkräften kann erwartet werden, sie alle umfassend zu kennen. Genau hier setzt MEDCH an. Chief Medical Officer Univ. Prof. Dr. Wolfgang Hilbe: „Vor allem jungen ÄrztInnen bietet MEDCH eine ideale Möglichkeit, um ihre theorielastige Ausbildung im Medikamentenbereich durch praxisnahes Wissen über die gängigsten Arzneimittel zu erweitern und auch in besonders fordernden Situationen richtig zu verschreiben. Damit steigt automatisch auch die Patientensicherheit.“

Start mit den ersten Medikamenten Ende 2021

Professor Hilbe verweist zudem auf eigene Analysen, wonach die 100 am häufigsten applizierten Medikamente bereits 80 bis 90 Prozent aller Arzneimittel ausmachen, die im klinischen Alltag zum Einsatz kommen. Der logische Schluss sei daher: Je sicherer und schneller ein Arzt bei deren Verschreibung ist, desto mehr zeitlicher Freiraum bleibt für die Erweiterung des Wissens über selten selektionierte Arzneimittel. Mit MEDCH kann anhand der Beantwortung gezielter Fragen zu Indikation, Dosierung, Nebenwirkungen und Interaktion einzelner Wirkstoffe einfach, spielerisch und effizient das Medikamentenwissen am PC, Laptop oder Smartphone trainiert werden. Aktuell wird die Beta-Version von Ärzten und Pharmazeuten in ganz Österreich getestet. Im Jänner 2022 werden die Fragestellungen zu den ersten 100 wichtigsten Wirkstoffen verfügbar sein.

Bald auch Trainingstool für Fachärzte

Co-Geschäftsführer von MEDCH, Gerhard Feilmayr, ergänzt: „„Bis Ende 2022 planen wir die Implementierung von Fragen zu weiteren 100 bis 150 Wirkstoffen in unterschiedlichen Fachbereichen, die modular aufgebaut sind und die Einrichtung der Trainingsebene für Pflegefachkräfte. Parallel dazu werden bis März 2022 die wichtigsten 100 Wirkstoffe aus dem onkologischen Bereich integrativer Bestandteil der App sein. Spätestens dann wird MEDCH als Trainingstool auch für Fachärzte und Pharmazeuten sowie für den Pflegebereich im klinischen Bereich interessant sein..“

Tatsächlich richtet sich MEDCH zunächst an die 268 Krankenanstalten, 16.000 Ärzte, 14.000 Medizinstudenten sowie an die rund 67.000 klinisch tätige Pflegefachkräfte in Österreich. Aufgrund seiner Skalierbarkeit kann das System aber jederzeit im gesamten deutschsprachigen Raum ausgerollt werden. Damit bietet MEDCH pharmazeutischen Unternehmen einen zusätzlichen und direkten Kanal für die streuverlustfreie Kommunikation mit ihren wichtigsten Zielgruppen.

Kompetenzteam aus Ärzten und Wissenschaftlern

Im zweiköpfigen Führungsteam von MEDCH sind die Aufgaben entsprechend verteilt. Prof. Dr. Wolfgang Hilbe ist als Chief Medical Officer für den gesamten medizinisch Bereich sowie Didaktik zuständig. Gerhard Feilmayr verantwortet die Produktentwicklung, das operative Geschäft und die Finanzen. Darüber hinaus gibt es ein Kernteam aus Projektpartnern und mehrere Scientific Boards, die höchste wissenschaftlich Standards sicherstellen. Den Boards gehören führende Mediziner und Pharmazeuten aus ganz Österreich an, in deren Verantwortung unter anderem die Entwicklung der praxisnahen Fragen auf höchstem wissenschaftlichem Niveau liegt.

Die Testversion steht bis 31.12.2021 gratis zu Verfügung. Für Studierende wird die Trainingsplattform auch weiterhin kostenlos angeboten.

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