EU-Kommission will stärkere Beteiligung von Patienten an Health Technology Assessments

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Autor: Scho

Das Projekt EUCAPA soll PatientInnen und ihre Vertreterinnen in der Bewertung von Gesundheitstechnologien (Health Technology Assessment, HTA) ausbilden. HTA ist ein multidisziplinärer und systematischen Prozess, der den Mehrwert einer Gesundheitstechnologie bewertet. Durch EUCAPA werden PatientenvertreterInnen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, um an HTA-Entscheidungsprozessen auf nationaler oder europäischer Ebene teilzunehmen und sich für einen gerechten Zugang zu innovativen Behandlungen von Krankheiten einzusetzen.

EUCAPA wird sicherstellen, dass PatientInnen und Patientenorganisationen über die notwendigen Fähigkeiten, Kenntnisse und das Verständnis des HTA-Prozesses verfügen, um sinnvoll und konstruktiv an der Bewertung von Gesundheitstechnologien beteiligt zu werden (sowohl an wissenschaftlichen Konsultationen als auch an Bewertungen), wie es in der neuen Verordnung über HTA (EU) 2021/2282 vorgesehen ist.

Im Rahmen des ersten Projekttreffens freute sich die Programmdirektorin des Europäische Patientenforums (EPF), Valentina Strammiello, über den Start des Projektes. „Durch Schulungen und klare Informationen wird EUCAPA dazu beitragen, dass die europäische Patientengemeinschaft gut vorbereitet ist. Wir erwarten, dass EUCAPA einen konkreten und nachhaltigen Einfluss auf die Umsetzung der HTA-Verordnung haben wird“, Sagte Strammiello.

Ausbildung auf vielen Ebenen

EUCAPA konzentriert sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, auf Menschen mit Krebserkrankungen und Menschen, die Arzneimittel für neuartige Therapien benötigen. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird drei Arten von Schulungen anbieten: Eine Online-Einführungsschulung für die größere Patientengemeinschaft und Patientenorganisationen, die mehr über HTA wissen müssen, um an gemeinsamen klinischen Bewertungen und wissenschaftlichen Konsultationen teilnehmen zu können; Ein Online-Schnelltraining, die es den PatientInnen ermöglicht, sich die wesentlichen Fähigkeiten anzueignen, die für die Teilnahme als Patientenexpertinnen erforderlich sind, und die sich an Personen richtet, die kurzfristig an Bewertungen und Konsultationen teilnehmen werden; Eine erweiterte Ausbildung vor Ort an der Privatuniversität UMIT TIROL, in der die Konzepte, Fähigkeiten und Kenntnisse aus den beiden vorangegangenen Ausbildungsschritten weiterentwickelt werden.

Für den Direktor des Bereichs Information und Zugang zu Therapien und Berater für Gesundheitspolitik bei EURORDIS, François Houÿez, ist das Projekt EUCAPA ein wesentlicher Schlüssel die Qualität der Gesundheitstechnologiebewertung zu verbessern. „Bei der HTA-Zusammenarbeit geht es in erster Linie um die Transparenz der HTA-Verfahren und berichte sowie um eine hohe Qualität der Bewertung. Mit einer angemessenen Ausbildung können Patienten an den HTA-Verfahren der EU teilnehmen, verstehen, wie die Bewertungen erstellt werden, dazu beitragen und ihre Qualität verbessern“, sagte Houÿez.

Für den Leiter des Departments für Public Health, Versorgungsforschung und HTA an der Privatuniversität UMIT TIROL, Uwe Siebert, sind die gemeinsamen Erfahrungen des Konsortiums in der Patientenvertretung, der internationalen HTA-Forschung und mehr als zwei Jahrzehnten Ausbildungspraxis in HTA die Basis für ein erfolgreiches Ausbildungsprogramm. „Wir freuen uns sehr, mit unseren Kollegen von EURORDIS und EPF an diesem hochwertigen gemeinsamen EU4HEALTH-Projekt teilzunehmen. Vor allem freuen wir uns auf das gegenseitige Lernen mit und von den teilnehmenden Patientenvertreter*innen, sagte Siebert.

(OTS/red.)

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