Forscher fanden Hemmstoff gegen überschießende Immunreaktion

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Scho

Bei Autoimmunkrankheiten wie der Schmetterlingsflechte (Systemischer Lupus erythematodes) beschädigt ein übereifriges Abwehrsystem den Körper. Ein neu entdeckter Hemmstoff namens „Feeblin“ unterbindet das Aktivierungssignal für die Abwehrreaktion (Immunreaktion), berichten Wiener Medizinforscher. Er zeige in Zellen von Patienten „vielversprechende Wirkung“. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.

Giulio Superti-Furga: Gezielt auf der Sucht nach einem Wirkstoff, der Signalübertragung und damit Entzündungsreaktionen hemmt.

Ein Team um Giulio Superti-Furga vom Forschungszentrums für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) suchte systematisch nach einem Wirkstoff, der eine Signalübertragung hemmt, die zu Entzündungsreaktionen führt. Die Forscher fanden nun „Feeblin“, das einen Eiweißstoff (SLC15A4) dermaßen fixiert, dass es nicht mehr gemeinsam mit seinem Partner (TASL) einen Entzündungsfaktor (IRF5) aktivieren kann.

In Versuchen mit Immunzellen von Patienten mit Systemischem Lupus erythematodes blockierte Feeblin die entzündungsfördernde Reaktion. „Wir hoffen, dass sich dies in den kommenden Jahren in neuen Behandlungsmöglichkeiten niederschlagen wird“, so Leonhard Heinz von der Abteilung für Rheumatologie der Medizinischen Universität Wien in einer Aussendung.

Die Fachpublikation finden Sie hier.

(APA/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Post-Covid: Immunologische Charakteristik identifiziert

Post-Covid: Immunologische Charakteristik identifiziert

Die Ursachen von Long-Covid sind noch immer nicht ganz klar. Ein deutsch-österreichisches Forscherteam hat jetzt herausgefunden, dass das körpereigene Abwehrsystem offenbar längerfristig aus dem Lot gerät.