Der ungewöhnlich hohe Krankenstand unter den Beschäftigten im vergangenen Jahr hat die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen bis zu 42 Mrd. Euro an Wertschöpfung gekostet. Wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) am Dienstag mitteilte, stieg der Krankenstand von gut 68 Stunden pro Beschäftigtem 2021 sprunghaft auf gut 91 Stunden im vergangenen Jahr an – vor allem wegen Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten.
Das dürfte die Volkswirtschaft den Berechnungen zufolge 0,7 bis 1,1 Prozent an Wertschöpfung gekostet haben. Das entspreche einer Spanne von 27 bis 42 Mrd. Euro. Bei einem unveränderten Krankenstand wäre die Wirtschaft demnach 2022 um 2,5 bis 2,9 Prozent gestiegen statt um 1,8 Prozent.
Der Anstieg bei den Krankentagen im vergangenen Jahr ist der stärkste binnen eines Jahres seit der Wiedervereinigung. Grund dürfte sein, dass die Lockerungen der Corona-Regeln wieder zu einem vermehrten Kontakt der Menschen untereinander und damit zu mehr Krankheitserregern führten – und zwar mit einem geschwächten Abwehrsystem durch die langen Schutzmaßnahmen.
Das IfW Kiel schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr leicht über den Werten von 2022 liegen wird. Eine ausführliche Prognose zur Konjunktur will das IfW Kiel am Mittwoch vorstellen.
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(APA/AFP/red.)