Das Land Tirol erhöht ab Jänner 2025 die Gehälter in Gesundheitsberufen des öffentlichen Dienstes. Dafür will die schwarz-rote Landesregierung zusätzlich zu den Gehaltsabschlüssen 18,3 Millionen Euro in die Hand nehmen, hieß es in einer Aussendung. Nach einer Gehaltsevaluierung wurden gemeinsam mit der Gewerkschaft Maßnahmen beschlossen, wonach etwa Einstiegsgehälter und Zulagen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste erhöht werden.
Konkret bekommen Hebammen ein höheres Einstiegsgehalt, davon sollen auch bereits im Dienst befindliche Hebammen profitieren, die noch keine Höherstufung bekommen haben. Pflegeberufe, Pflegefachassistenz sowie Jungärztinnen und -ärzte werden in den Entlohnungsklassen höhergestuft. Die Nachtdienstzulage wird außerdem um fast ein Viertel erhöht und beträgt dann 65 Euro brutto pro Nachtdienst und steigt mit den jährlichen Gehaltserhöhungen. Zudem wird die Sonn- und Feiertagsdienstzulage auf 5,50 Euro brutto pro Stunde angehoben.
Auch Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung sollen profitieren. Das Klinisch-Praktische Jahr wird künftig einheitlich mit 900 Euro pro Monat abgegolten. Bisher wurde diese praktische Ausbildung im Rahmen des Medizinstudiums „unterschiedlich und fallweise gar nicht abgegolten“, hieß es. Es sei „wichtig, den Einstieg in den Arztberuf auch finanziell attraktiver zu gestalten – hierfür stehen 2,8 Millionen Euro zur Verfügung“, sagte Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP).
Die Anpassung ist das Ergebnis einer Evaluierung des Gehaltssystems, das gezeigt hatte, dass Tirol bei den Gehältern im Vergleich mit den Nachbarregionen eine „Zwischenposition“ einnimmt, sagte Conrad Pramböck, der ein externes Gutachten für das Land Tirol erstellt hatte. Die Gehälter seien „höher als in Südtirol, im Bereich des Medians im Vergleich zu Gesamtösterreich, aber niedriger als in Süddeutschland“, fasste er zusammen.
Hagele zeigte sich nun zufrieden: „Die Maßnahmen setzen dort an, wo es Handlungsbedarf gibt.“ Dem schloss sich auch Gerhard Seier, Landesvorsitzender der Gewerkschaft öffentlicher Dienst an. Das Paket „kann sich sehen lassen und ist ein Erfolg für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gesamten Gesundheitsbereichs“, meinte er. Ebenfalls mit an Bord war Birgit Seidl, Betriebsratsvorsitzende der tirol kliniken. Der Beruf würde nun „für angehende Pflegekräfte attraktiviert.“ Dass den „größten Teil der Kosten“ das Land Tirol übernimmt, begrüßte indes Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert. „Die angespannte Budgetsituation der Gemeinden lässt nicht viel Spielraum zu“, hielt er fest.
Neben der Anpassung der Gehälter beschloss die Landesregierung zudem eine Image- und Informationskampagne zu Pflege und Gesundheitsberufen in Tirol. Hierfür stehen 250.000 Euro zur Verfügung. Man wolle „angesichts des Personalmangels sicherstellen, dass sich viele Menschen für eine Ausbildung in den Gesundheitsberufen entscheiden“, sagte Hagele.
(APA/red.)