Menschen mit Adipositas häufig sozial isoliert

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Autor: Scho

Adipositas führt nicht nur zu physischen Problemen, sondern oft auch zu sozialer Isolation und zu Depressionen als zusätzliche Belastung. Das hat eine Studie deutscher Wissenschafter in Leipzig ergeben. Analysiert wurden die Informationen von 8.350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen 18 und 79 Jahren.

Bei der LIFE-Adult-Studie handelt es sich um eine vom Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationskrankheiten (LIFE) durchgeführte, bevölkerungsbasierte Untersuchung, welche die Gesundheit der Bevölkerung Leipzigs abbildet und Risikofaktoren für ausgewählte Zivilisationskrankheiten identifizieren soll.

„Das Thema soziale Isolation war für 13,1 Prozent (1.391 Personen; Anm.) aus der Stichprobe, gemessen (…) relevant. Darunter waren adipöse Menschen mit 20,4 Prozent (421 von 2.021) signifikant häufiger vertreten als jene ohne Adipositas (11,4 Prozent, 970 von 6.329)“, schrieb zu der Studie in der Fachzeitschrift „Gesundheitsschutz“ das Deutsche Ärzteblatt.

Menschen mit Adipositas könnten demnach eine Risikogruppe für das Erleben sozialer Isolation darstellen, schlussfolgert das Wissenschaftsteam um die Co-Hauptautorin Charlyn Görres, Psychologin und Doktorandin am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) an der Universität in Leipzig.

Auch auf der 60-teiligen Depressionsskala (ADS) hatten Menschen mit Adipositas (Body-Mass-Index größer 30) schlechtere Werte. Die mittlere Schwere dieser Symptome lag bei einem Wert von 11,4 im Vergleich zu Personen ohne großem Übergewicht (10,2). Der Unterschied war statistisch signifikant. „Wenn adipöse Menschen außerdem sozial isoliert waren lag der mittlere ADS-Wert mit 15,2 noch höher (versus 13,9 isoliert, aber nicht adipös)“, schrieb das Deutsche Ärzteblatt.

Die Autoren der wissenschaftlichen Untersuchung ziehen aus den Ergebnissen vor allem zwei Schlussfolgerungen: Erstens sollte es in Zukunft mehr Hilfe für Adipöse geben, was ihre psychische und soziale Situation betrifft. Zweitens sollte mehr Bewusstsein für die wechselseitige Beeinflussung von körperlicher und psychischer Gesundheit geschaffen werden.

Die Fachpublikation finden Sie hier.

(APA/red.)

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