Kein Spiel

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Autor: Roland Schaffler

Krisen, kritische Lagen im ganzen Land und Krieg ganz in der Nähe. Podiumsdiskussionen, Leitartikel und Kommentare, die allen Ernstes mit Überschriften nach der Art „Wie krank ist unser Gesundheitswesen wirklich?“ versehen daherkommen. Und dazwischen Organisationsprojekte, Arbeitsgruppen, QM-Team-Meetings, Strategieworkshops, Budgetplanungen, Bauprojekte, CIRS-Treffen, Innerbetriebliches Vorschlagswesen und Digitalisierungsaktivitäten.

Aus der Zeit und aus den Zusammenhängen gefallen kommt man sich als Health Professional auf allen Ebenen nun manchmal oder öfter vor. Zum einen die gruselgrauen Medienberichte auf allen Kanälen zum Ende der Welt und auf der anderen Seite die tägliche Routine. Die ist ja noch unterzubringen, die meldet sich ja selbst und fordert einen. Der täglichen Lebenspraxis kommt man nicht aus …

Was mich aber sehr verwundert, ist, dass in diesem Demotivationsnieselregen, der die zunehmend versiegelten Böden benetzt, einige – ja viele – Aktivisten in ihren eigenen Herzensangelegenheiten der Veränderung und stetigen Verbesserung – seien es QM, RM, EbM, Public Health, Vernetzung und Integration der Versorgung, Führung, interne Kommunikation und Digitalisierung, Organisationsentwicklung und Patientenorientierung u.v.m. – unbeirrt weitermachen.

Gäbe es fürwahr nicht genügend akzeptable Erklärungen, Treffen, Arbeitspläne oder Aufgaben in diesen Zeiten auf Notbetrieb herunterzufahren!? Respekt vor allen, die das Erreichte in jeder Gesundheitseinrichtung nicht durch Aussetzen aufs Spiel setzen. Verneigung vor den mit Verve weiter getragenen und entwickelten Errungenschaften – in Struktur, Prozess und Ergebnis.

Was derzeit rund um unser Gesundheitswesen passiert, ist kein Spiel. In dieser Situation die Freude, das Interesse und die Motivation, dran zu bleiben, zu bewahren, ist auch kein Spiel. Danke fürs Herzblut und Danke fürs Hirnschmalz.

Ihr Roland Schaffler
Chefredakteur