Da in den Polizeischulen fleißig Blut gespendet wird, startet die Exekutive mit dem Österreichischen Roten Kreuz eine breite Ausrollung von Stammzell-Registrierungen in der Sicherheitsakademie. Für Menschen mit Leukämie ist eine Stammzelltherapie oftmals die einzige Chance auf Heilung. Es können sich aber nur Personen bis zum 35. Lebensjahr registrieren lassen. Deshalb seien die bundesweiten Polizeischulen ideale Partner, so das Innenministerium.
Bei Menschen, die an Blutkrebs erkranken, werden die gesunden Blutzellen durch die Krebszellen verdrängt. Durch eine Stammzellspende besteht die Möglichkeit, die Krankheit zu besiegen. Diese Stammzellen müssen jedoch von biologisch geeigneten Spenderinnen und Spendern kommen. Deshalb gibt es jetzt das Projekt zwischen dem Roten Kreuz und dem Innenministerium, dass im Rahmen der ohnehin seit vielen Jahren stattfindenden Blutspendeaktionen gleichzeitig eine freiwillige Stammzellenregistrierung in den Polizeischulen – wo man viele Leute erreicht – abgeben kann.
Um geeignete freiwillige Spender zu finden, ist es notwendig, eine „Stammzell-Registrierung“ mittels Wangenabstrich durchführen zu lassen, und zwar so breit wie möglich, denn die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, liegt bei nur 1 zu 500.000. Das bedeutet: Nur auf Österreich reduziert, gibt es rein statistisch nur 18 geeignete Spenderinnen bzw. Spender für je eine erkrankte Person. Um diese 18 zu finden ist es also notwendig, so viele Registrierungen wie möglich durchzuführen. Auch andere Länder profitieren von den registrierten Spendern, um die Chancen eines Treffers zu erhöhen. Das Rote Kreuz hat bereits über 75.000 potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender registriert – über 500 davon allein durch die ersten drei Registrierungsaktionen des Ministeriums.
„Menschen zu helfen ist in der DNA der Polizei tief verankert. Seit vielen Jahren kämpfen wir etwa in Wien mit den Polizei-Defis sehr erfolgreich gegen den plötzlichen Herztod. Durch die Stammzellenspende können Polizistinnen und Polizisten nun auch zu Lebensrettern bei Leukämie werden“, sagte Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl. „Der Schlüssel zur Chance auf Heilung liegt in einer möglichst umfangreichen Spenderinnen- bzw. Spender-Datenbank“, sagte Ursula Kreil, Transfusionsmedizinerin und stellvertretende medizinische Leiterin der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland.
(APA/red.)