Unbefristeter Ärztestreik in Slowenien begonnen

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Autor: Scho

In Slowenien sind Ärzte und Zahnärzte in einen unbefristeten Streik getreten, nachdem die Verhandlungen mit der Regierung nach einem eintägigen Warnstreik vergangene Woche erfolglos blieben. Die Ärztegewerkschaft Fides will mit dem Streik die Umsetzung von bereits getroffenen Gehaltsvereinbarungen erzwingen. Hingegen will die Regierung die Lösung im Rahmen einer breiten Reform des Lohnsystems für das gesamte öffentliche Sektor finden.

Die Gesundheitsversorgung soll während des Streiks stark beeinträchtigt sein, da Ärzte nur noch Behandlungen durchführen sollen, die zur Verhinderung schwerer und irreversibler Schäden erforderlich sind. Allerdings wird für Schwangere, Kinder und ältere Menschen per Gesetz auch eine nicht dringende Versorgung gewährleistet. Für die meisten Gesundheitsdienste soll die gleiche Regelung wie an Feiertagen gelten.

Zoff in Ljubljana: Die größte Ärztegewerkschaft des Landes fordert unter anderen die bereits vereinbarte Einführung einer separaten Lohnsäule für das Gesundheitswesen. Die Umsetzung hatte sich durch die vorjährige Flutkatastrophe verzögert, einen weiteren Aufschub akzeptieren die Ärzte nicht.

Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Regierung setzen sich am Montag fort. Laut Medienberichten rechnen die Beobachter jedoch nicht damit, dass eine Vereinbarung schnell getroffen werden kann, um den Streik zu beenden.

Die größte Ärztegewerkschaft des Landes fordert unter anderen die bereits vereinbarte Einführung einer separaten Lohnsäule für das Gesundheitswesen. Die Umsetzung hatte sich durch die vorjährige Flutkatastrophe verzögert, einen weiteren Aufschub akzeptieren die Ärzte nicht. Verlangt wird außerdem die Beseitigung von Gehaltsunterschieden zwischen jungen und älteren Ärzten. Nachdem im Vorjahr die Gehälter für junge Ärzte angehoben wurden, will Fides nun auch eine Steigerung für erfahrenere Mediziner.

Andere Ärzte- und Zahnärztegewerkschaften unterstützen den Streik. Die Familienärztegewerkschaft Praktikum ist allerdings der Meinung, dass Fides mit ihren Streikforderungen nicht die wichtigsten Probleme im öffentlichen Gesundheitssystem anspreche. Zwei Gewerkschaften, die Pflegekräfte vertreten, befürworten den Streik nicht und meinen, dass die Ärzteforderungen keine Lösung für die alarmierende Situation im Gesundheitswesen bringen.

(APA/red.)

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