Ziel ist ein anspruchsvolles Gestaltungskonzept, das einerseits den geplanten Einheiten gerecht wird und andererseits dem vorhandenen Pavillonsystem in seinem Umfeld Rechnung trägt. „Das genaue Baufeld wurde vorab in Abstimmung mit der Stadtplanung festgelegt. Auch die zu erhaltenden Bestandsbäume definierten die mögliche Bebauung“, führt der Projektleiter für das Bauprojektmanagement an den Salzburger Landeskliniken, DI Manuel Hoppenthaler, aus. Es sollen die psychiatrische Zentralambulanz mit Aufnahmestation (Triagestation) im Erdgeschoß, die Gerontopsychiatrische Station im 1. Obergeschoß und die Psychotherapiestation (stationäre Psychotherapie und Krisenintervention) mit Tagesklinik im 2. Obergeschoß in einer modernen und funktionalen Umgebung ihren Platz finden. Wichtige Anforderungen stellten das Vermeiden des räumlichen Zusammentreffens von angelieferten Notfällen auf der Triagestation mit selbstständig kommenden Patientinnen und Patienten in der Zentralambulanz dar, oder das richtige Maß an Überwachungsmöglichkeiten und Freiraum/Privatheit sowie Anforderungen an ein „demenzsensibles Krankenhaus“ mit einfachen Wegen auf der Gerontopsychiatrischen Station.
Ende September 2022 hat ein Preisgericht, besetzt u.a. mit Mitgliedern des Gestaltungsbeirates der Stadt Salzburg, ein Siegerprojekt aus den drei Erstgereihten des EU-weit ausgeschriebenen und wegen der speziellen Bauaufgabe geschlossenen Architektenwettbewerbes gekürt. Insgesamt waren sieben renommierte Architekturbüros zur Lösung der Wettbewerbsaufgabe ausgewählt worden. Das Preisgericht würdigte am Siegerprojet der Wiener Habeler & Kirchweger Architekten ZT GmbH besonders die einem quadratischen dreigeschossigen Baukörper eingeschriebene kleinteilige „canyonartige“ Hofstruktur mit einem nicht einsichtigen Demenzgarten, der Privatheit und Zurückgezogenheit ermöglicht. Der Park fließt von Südost in das Gebäudeinnere und schafft eine direkte Beziehung zwischen Innen- und Außenraum. Eine zurückhaltende einfache Außenhülle kontrastiert mit holzverkleideten Ein- und Ausschnitten im Baukörper. Der Belichtung dienen die dabei entstehenden Terrassen und Atrien. Die im Garten dargestellten gewächshausähnlichen Strukturen mit Bäumen im aufgeschütteten Erdkörper, Plätzen und Sitzecken lassen einen charmanten geschützten Innen-/Außenbereich entstehen. Überzeugend sei das Projekt auch auf funktionaler Ebene. Die Positionierung von Erschließung, Sekretariat und Stützpunkt findet eine gute Balance zwischen Überwachbarkeit und Rückzugsmöglichkeit. Alles in allem wird beim Siegerprojekt eine hohe Praktikabilität für den Betrieb, als auch eine hohe Aufenthaltsqualität verbunden mit einer „heilenden“ Atmosphäre für die verschiedenen Krankheitsbilder erwartet.
Zweitgereiht wurde das Projekt des Südtiroler Architekturbüros Dr. Arch. Armin Pedevilla und Dr. Arch. Alexander Pedevilla aus Bruneck. Besonders positiv wurde hier der Ansatz, das Gebäude in Holz-Hybridbauweise zu realisieren, gesehen. Ein kompakter Baukörper mit quadratischem Grundriss und rechteckigem Innenhof überzeuge städtebaulich aufgrund der klaren, konzentrischen Ausrichtung der Adresse und des Hofes zur zentralen Grünfläche im Areal. Eine einfache Grundrissstruktur organisiere das Raumprogramm gelungen und lasse spannende räumliche Erlebnisse und eine gute Übersichtlichkeit erwarten, so das Preisgericht.
Ebenfalls einen städtebaulichen Akzent Richtung südseitig gelegener Parkanlage setzt die drittgereihte eep architekten ZT GmbH mit Ederer Haghirian Architekten ZT GmbH aus Graz durch einem kompakten, quadratischen Baukörper mit zwei Terrassen und einem Demenzgarten. Diese gemeinschaftlich wirksamen Außenräume verweben sich mit dem zentral gelegenen Marktplatz – einfache Geometrie und gute Orientierung im Inneren seien die Folge. Die strukturell klare Konfiguration ermöglicht eine Modulbauweise oder eine Holzhybridkonstruktion.
Nach erfolgter Einreichplanung wird mit einem Baubeginn Mitte 2024 gerechnet, die Fertigstellung ist für Anfang 2026 vorgesehen.