Zwei Jahre ÖGK: Viele Verbesserungen und noch mehr neue Aufgaben

Lesedauer beträgt 4 Minuten

Die Fusion zur Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) soll allen Versicherten österreichweit gleiche
Leistungen bringen. Ein wichtiger Schritt dazu wurde mit dem Abschluss der Rahmenvereinbarungen mit den
Fachverbänden Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie gemacht. Seit April 2021 stehen statt bisher 83
Kassen-Ergotherapeutinnen und -therapeuten 203 Stellen zur Verfügung. Mit 1. Jänner 2022 treten die beiden
Verträge für Physiotherapie und Logopädie offiziell in Kraft. Es stehen dann 590 Planstellen für Physiotherapie
statt bisher 292,5 Stellen und 282 Planstellen statt 216 Logopädie-Stellen zur Verfügung. „Wir haben einen
massiven Ausbau der Sachleistungsversorgung bei den Gesundheitsberufen geschafft und ich bedanke mich
bei den Vertretern der Fachverbände für die gute Zusammenarbeit. Damit wird die Versorgung unserer
Versicherten in ganz Österreich ausgebaut und nachhaltig verbessert“ so ÖGK-Obmann Andreas Huss.

Neben der Krankenversorgung ist die Prävention für Huss besonders wichtig: „Wo Gesundheitskasse draufsteht muss Gesundheitskasse drinnen sein, deshalb haben wir beschlossen, dass es ein breit aufgestelltes ÖGK-
Präventionsprogramm geben wird.“ Inmitten der laufenden Corona-Pandemie sind weitere wichtige Maßnahmen gelungen: der Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung auf Kassenkosten und neue Betreuungsmöglichkeiten für Long COVID-Patientinnen und -Patienten in den eigenen Einrichtungen der ÖGK.

Vereinheitlichung und Effizienz für Dienstgeber

Die Österreichische Gesundheitskasse ist auch zentraler Ansprechpartner für rund 300.000 Dienstgeber. Rund 60 Millionen Meldungen und 83 Millionen Dokumente (Einzahlungen, Umbuchungen, An- und Abmeldungen) werden jährlich verarbeitet und insgesamt 46 Milliarden Euro umgesetzt.

Gerade während der Pandemie konnten durch flexible Stundungen viele Dienstgeber unterstützt und tausende
Arbeitsplätze gesichert werden. Zum Höhepunkt der Krise waren davon 190.000 Dienstgeber betroffen mit
Rückständen von 2,3 Mrd. EUR. Per 31.11.2021 gab es bei rund 130.000 Dienstgebern offene Forderungen in
der Höhe von rund 927 Mio. Euro.

Moritz Mitterer, ÖGK-Hauptversammlungsvorsitzender hat die gesamte Wirtschaft im Blick: „Die
Sozialversicherung finanziert sich aus den Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Gesunde Mitarbeiter
sind ein wichtiges Anliegen für die österreichischen Betriebe. Die Pandemie zeigt uns deutlich, wie
Wirtschaftskreisläufe stillstehen, wenn wichtige Arbeitskräfte z.B. durch Quarantäne ausfallen. Um die
medizinische Versorgung der Versicherten sicherzustellen und zu finanzieren, müssen wir die Wirtschaft auch
während großer Krisen wie der aktuellen Pandemie am Laufen halten“.

Mit einem einheitlichen Dienstgeberverrechnungskonto sollen Dienstgeber bundesweit ein zentrales
Verrechnungskonto erhalten. Die Beitragseinbringung (Mahnung, Verzugszinsenrechnung, Exekution,
Lastschrifteinzug) wird zentral abgehandelt. Vor allem für Dienstgeber, die in mehr als einem Bundesland
Dienstnehmer beschäftigen, werden die Prozesse zukünftig wesentlich effizienter.

Die Zukunft der Österreichischen Gesundheitskasse

Im Rahmen der Pandemie kamen zahlreiche neue Aufgaben auf die Österreichische Gesundheitskasse zu.
2021 war geprägt durch das Thema Corona-Impfung. Die ÖGK bot ihre Unterstützung bundesweit an und
organisierte die Impfstraßen in Kärnten. Mit einer großen Kampagne und einem gemeinsamen Impfbus mit dem
ÖFB wurde Aufmerksamkeit und Motivation für die Impfung erzeugt. Die Österreichische Gesundheitskasse
reagierte auf die neuen Herausforderungen mit viel Einsatz und Elan und blickt auch den Aufgaben der Zukunft
mit großer Initiative entgegen.

Die Fusion zur Österreichischen Gesundheitskasse mit ihren 7,4 Millionen Versicherten war eine
Mammutaufgabe, die zu vielen neuen Herausforderungen und dadurch auch zu vielen Innovationen geführt hat.
Mit rund 13.000 Vertragspartnern und 12.000 ÖGK-Mitarbeitern an etwa 150 Standorten arbeiten wir weiter für
die Gesundheit aller Versicherten. Generaldirektor Bernhard Wurzer fasst es wie folgt zusammen: „Im Zuge der
letzten zwei Jahre wurden zahlreiche Prozesse harmonisiert, regionale Verträge zusammengeführt, Leistungen
vereinheitlicht. Wir haben bereits viel geschafft, aber unsere Arbeit geht weiter. Neben der Fusionsarbeit, ist es
unser Anspruch für die Zukunft, unser Service und unsere Leistungen für Alle möglichst einfach und
niederschwellig zu gestalten und stetig zu verbessern.“

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren: