Hygiene - kurz und knapp

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Autor: Josef Ruhaltinger

Kurzmeldungen aus der Welt der Hygiene.

Saures Milieu verringert Infektiosität von Viren

Ein Team von Forschenden der ETH Zürich, der EPFL und der Universität Zürich zeigt in einer Studie, wie sich der pH-Wert der Aerosolpartikel in der Zeit nach dem Ausatmen unter verschiedenen Umgebungsbedingungen verhält. Denn der Säuregehalt der Aerosole bestimmt, wie lange Viren in der Luft infektiös bleiben. Das Forschungsteam zeigt, dass das saure Milieu (Salpetersäureeintrag aus Umgebung) entscheidenden Einfluss auf die Geschwindigkeit der Inaktivierung von Viren hat. Eines der Ergebnisse der Studie: Es dauert ungefähr drei Minuten, bis 99 Prozent der Influenza-A-Viren im Aerosol inaktiviert werden. Bei SARS-CoV-2 sieht es anders aus: Da in typischen Wohnräumen der Aerosol-pH kaum je unter 3,5 fällt, braucht es Tage, bis 99 Prozent der Coronaviren inaktiviert werden.

Grazer Professorin in den Vorstand der IFIC gewählt

Univ.-Prof. Dr. Andrea Grisold, Professorin für Hygiene und Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Graz und stv. Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin, wurde in den Vorstand der International Federation of Infection Control (IFIC) gewählt. Die IFIC hat sich zur Aufgabe gemacht, die weltweite Vernetzung von Experten und Expertinnen zur Prävention und Kontrolle von nosokomialen Infektionen zu erleichtern und zur Reduktion dieser Infektionen beizutragen.

Resistente Keime bald gefährlicher als Krebs

Zwischen 2000 und 2015 ist der Verbrauch von Antibiotika um 65 % gestiegen, was eine der Ursachen für die Verbreitung der Resistenzen darstellt, wie im Fachblatt „Nature“ zu lesen ist. Über die Auswirkungen unterrichtet ein Fachbeitrag in „The Lancet“: Die Auswertung von 9.324 Quellen (Studien, Daten von Kliniken etc.) und 478 Mio. Proben aus 204 Ländern liefert dabei erstmalig ein genaues Bild über die Verbreitung resistenter Keime. 4,95 Mio. Todesfälle, die in Verbindung mit resistenten Bakterien stehen, wurden aus den Daten extrahiert – davon 1,27 Mio. Todesfälle, die direkt auf resistente Keime zurückzuführen sind. Die WHO prognostiziert, dass im Jahr 2050 mit 10 Mio. Todesfällen jährlich zu rechnen sei. Damit entwickeln sich nosokomiale Infektionen weltweit zur häufigsten Todesursache noch vor Krebserkrankungen.

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