Amalgam-Alternativen bleiben Kassenleistung

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Autor: Scho

In Vorarlberg bleiben Amalgam-Alternativen auch 2025 Kassenleistung. Das berichteten die „Vorarlberger Nachrichten“ unter Berufung auf die Landeszahnärztekammer und die Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Landeszahnärztekammer und ÖGK-Landesstelle beriefen sich auf ein Abrechnungsübereinkommen, das anstelle eines Kassenvertrags bestehe. „Die Amalgam-Alternativen sind finanziert“, sagte Manfred Brunner als ÖGK-Landesstellenvorsitzender.

Beide Seiten sprachen von einem vernünftigen und erfolgreichen Weg. Als Kassenleistung abgerechnet werden Amalgam-Alternativen wie beispielsweise Steinzement und Alkasit. Für aufwendigere Füllmaterialien müssen weiterhin Zuzahlungen geleistet werden. Konkret bezieht sich das Übereinkommen auf Füll­Material für den Seitenzahnbereich. Die Abrechnung zahnfarbener Kunststofffüllungen im Frontzahnbereich erfolge schon seit langem als Kassenleistung, hieß es.

Auf Bundesebene gibt es bisher keine Einigung zwischen Zahnärztekammer und ÖGK. Ab 1. Jänner tritt EU-weit ein Amalgamverbot in Kraft. Während die ÖGK Alkasit als Amalgam-Alternative bevorzugt, will die Zahnärztekammer nur den materialtechnisch unterlegenen Glasionomerzement als für die Patienten gratis akzeptieren. Sollten sich Zahnärztekammer und ÖGK auf Bundesebene doch noch einig werden, würden die neuen Tarife in das Vorarlberger Abrechnungsübereinkommen übernommen, sagte Brunner.

Die Lösung in Vorarlberg war möglich, weil hier im Gegensatz zu anderen Bundesländern eigene Abrechnungsmodalitäten bestehen, hieß es aus der ÖGK auf APA-Anfrage. Unterdessen beginnt die Gesundheitskasse nun, wie bereits in Vorwoche angekündigt, allen Zahnärzten Einzelverträge mit dem von ihr angebotenen Tarif anzubieten. Dadurch können sie amalgamfreie Füllungen auf Kassenkosten in ihren Ordinationen verrechnen.

Kritik daran kam von der Zahnärztekammer, die ihre Aussendung mit „ÖGK sucht Streikbrecher:innen unter der Zahnärzt:innenschaft“ übertitelte: Diese Vorgehensweise sei ein „klarer Angriff auf die österreichische Sozialpartnerschaft“, hieß es. Die Zahnärzte warnte man vor einer Unterschrift unter die Einzelverträge – damit würden „erhebliche Haftungsrisiken einhergehen“.

(APA/red.)

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