App hilft bei Einschätzung des Verletzungsrisikos im Profifußball

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Autor: Scho

Unter Federführung der Innsbrucker Sportmedizinerin Anne Hecksteden ist ein Algorithmus entwickelt worden, der das tägliche Verletzungsrisiko von Profifußballern einschätzen soll. Per App werden Daten erhoben, die Trainer erhalten eine Rückmeldung in Echtzeit. Die engmaschige Beobachtung soll sicherstellen, dass die Spitzensportler ihre Leistung abrufen können, ohne durch sich anhäufende Regenerationsdefizite ein erhöhtes Risiko für Verletzungen zu haben.

Eine der ersten Arbeiten von Anne Hecksteden beschäftigte sich mit der Beobachtung der deutschen Fußballnationalmannschaft bei internationalen Turnieren, erläuterte Hecksteden in einer Aussendung. Dabei wurde klar, dass die Spieler einzeln beobachtet werden müssen. „Das haben wir dann in eine App gegossen, um die Datenaufnahme so gestalten zu können, dass das für die Spieler akzeptabel ist, also so unmerklich wie möglich, und dann eine Rückmeldung in Echtzeit an die Trainer geben zu können“, berichtete die Wissenschafterin, die einen gemeinsamen Lehrstuhl von Universität Innsbruck und Medizinischer Universität Innsbruck innehat. Die daraus resultierende Einschätzung des Verletzungsrisikos basiere dann auf Künstlicher Intelligenz.

Anne Hecksteden: „Die Verknüpfung von menschlicher und maschineller Intelligenz, das finde ich spannend.“

Das aktuelle Projekt des Teams von Hecksteden, die ehemals selbst als Inline Speedskaterin im Profisport tätig war, geht nun noch einen Schritt weiter und verfolgt einen hybriden Ansatz. Dabei wird das Expertenauge des Trainers mit eingebracht. „Die Verknüpfung von menschlicher und maschineller Intelligenz, das finde ich spannend“, meinte Hecksteden. Das Ergebnis soll jedoch nur Trainer in ihrer Entscheidung unterstützen, betonte die Forscherin. Konsequenzen schlage man bewusst nicht vor. Die App sei zudem rein für den Spitzensport entwickelt worden.

Helfen soll die Forschung auch im Frauenfußball. Dort gebe es etwa viel häufiger Kreuzbandrisse als bei Männern. Warum, sei noch nicht klar. „Im Frauenfußball haben wir allerdings nur einen Bruchteil der Daten von den Männern“, erläuterte Hecksteden. Man schaue sich nun in der Rückschau die Verletzungsdokumentation im österreichischen Frauenfußball an. Dann ist eine Studie nach Vorbild der Männer geplant.

(APA/red.)

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