Bayer erwartet Milliardenumsätze mit Krebsmittel Nubeqa

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Autor: Scho

Bayer traut seinem Krebsmedikament Nubeqa in diesem Jahr erstmals Milliardenumsätze zu und sieht sich trotz des Rückschlags bei seinem größten Medikamentenhoffnungsträger Asundexian im Pharmageschäft gut aufgestellt. „Wir haben den Wert unserer Pipeline deutlich gesteigert“, sagte Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich am Donnerstag anlässlich der jährlichen Pressekonferenz des Geschäfts.

„Gleichzeitig bauen wir unsere Präsenz in wichtigen Therapiebereichen weiter aus und erzielen große Fortschritte darin, das volle Potenzial unserer neu eingeführten Produkte auszuschöpfen.“ Das Prostatakrebsmedikament Nubeqa sei auf dem Weg zum Blockbuster-Status im Jahr 2024. Im vergangenen Jahr war der Umsatz mit dem Medikament bereits kräftig auf 869 (2022: 466) Millionen Euro gestiegen. Es rangiert damit auf Platz vier der umsatzstärksten Pharma-Produkte des Leverkusener Unternehmens. Bayer traut dem Krebsmittel, das 2019 auf den Markt kam, ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als drei Milliarden Euro zu.

Mit seiner wichtigsten Umsatzhoffnung Asundexian musste Bayer Ende vergangenen Jahres allerdings einen massiven Flop verdauen – der Gerinnungshemmer scheiterte in einer entscheidenden klinischen Studie. Ihm hatte der Konzern ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden Euro zugetraut, mehr als jedem anderen seiner Medikamente. Von diesen Hoffnungen musste sich Bayer aber verabschieden. Die Aktien des Pharma- und Agrarkonzerns verloren darauf massiv an Wert.

Bayer erklärte nun, die Qualität der Pipeline sei durch eine „rigorose Bereinigung des Portfolios“ weiter gestärkt worden. 2023 seien acht Anträge für neue Prüfpräparate gestellt worden, bei vier Präparaten stehe bis Jahresende der Übergang in die zweite von insgesamt drei Phasen der klinischen Entwicklung an. Der Konzern mache zudem Fortschritte bei sieben Studienprogrammen im Bereich der Zell- und Gentherapien – seit 2020 habe Bayer über 3,5 Milliarden Euro in den Aufbau von Technologieplattformen in diesem Bereich investiert.

Für Bayer ist Nachschub für die Pharma-Pipeline essenziell, da die Patente seiner Kassenschlager – der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmittel Eylea – Mitte des Jahrzehnts auslaufen. Um seine Pipeline aufzubauen, wolle der Konzern auch „weiterhin nach Möglichkeiten für attraktive neue Partnerschaften oder Vereinbarungen Ausschau halten“, sagte Forschungschef Christian Rommel.

(APA/ag/red.)

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