Britische Behörde mahnt Wachsamkeit bei Scharlacherkrankungen ein

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Scho

Nach einer Häufung von Todesfällen bei Kindern in Großbritannien durch Streptokokken-Infektionen hat die britische Gesundheitsbehörde UKHSA Eltern und Ärzte zu Wachsamkeit angehalten. Die rasche Meldung von Fällen, sowie bei unklarer Diagnose Labortests und Quarantäne seien unverzichtbare Mittel, um die Ausbreitung von Scharlach zu begrenzen, teilte die Behörde mit.

In England ist es nach UKHSA-Angaben in diesem Jahr zu überdurchschnittlich vielen Fällen von Scharlach und anderen Krankheiten gekommen, die durch A-Streptokokken ausgelöst werden. Besonders betroffen sind Kinder. Scharlach gilt als Kinderkrankheit und gehört dem deutschen Robert-Koch-Institut zufolge zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern.

Sorge in Großbritannien löst derzeit aus, dass seit September fünf Kinder unter zehn Jahren in England – und eines in Wales – nach Infektionen mit A-Streptokokken gestorben sind. Eigentlich können die bakteriellen Infektionen durch Gabe von Antibiotika gut behandelt werden. Doch in seltenen Fällen lösen sie schwere Komplikationen aus.

Niedrigere Immunität durch Kontaktbeschränkungen?

Angesichts des Potenzials für schwere Krankheitsbilder bei Kindern bleibt es weiterhin wichtig, dass Fälle von Scharlach rasch mit Antibiotika behandelt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und das Risiko potenzieller Komplikationen bei Erkrankten und ihren Kontaktpersonen zu vermeiden“, hieß es in einer Mitteilung der UKHSA.

Wodurch die Häufung in diesem Jahr hervorgerufen wird, ist bisher unklar. Experten halten es aber für möglich, dass viele Kinder durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie weniger immun sind als in früheren Jahren. Zuletzt hatte es im Winter 2017/18 eine erhöhte Zahl an schweren Erkrankungen durch A-Streptokokken gegeben. Damals starben im Vergleichszeitraum vier Kinder in England an Komplikationen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Fast ein Drittel aller Erwachsenen bewegt sich nicht genug
WHO

Fast ein Drittel aller Erwachsenen bewegt sich nicht genug

"Bewegungsmangel ist eine stille Gefahr für die globale Gesundheit und trägt erheblich zur Bürde chronischer Krankheiten bei", sagte Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Gesundheitsförderung. Die Studie gilt als bisher umfassendster Überblick zum Thema Bewegung.

MSF zu Medikamenten-Engpässen: „Fehler liegt im System“

MSF zu Medikamenten-Engpässen: „Fehler liegt im System“

"Der Fehler liegt im System." Das betont Marcus Bachmann von Ärzte ohne Grenzen (MSF) Österreich zu den Medikamentenengpässen in Europa. Global sei das Problem dauerhaft bekannt und nun auch bei uns angekommen. "Hunderte Millionen Menschen - vor allem im globalen Süden - haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Medizinprodukten", sagte der Experte. Bisherige Lösungsvorschläge für die Situation in Europa seien jedenfalls nur "oberflächliche Symptomkuren", warnte er.