Corona - Rauch will Abwassermonitoring als "Wachtürme" erhalten

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Autor: Scho

Obwohl mit 30. Juni die letzten Corona-Maßnahmen Geschichte sein werden, hält Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vorerst am Covid-Abwassermonitoring fest. „Das sind wichtige Wachtürme, um die Coronazahlen im Blick zu behalten“, sagte Rauch am Montag bei einer Pressekonferenz in der Nationalen Referenzzentrale für Covid-Abwassermonitoring in Innsbruck. Das Monitoring, das sich seit Anfang 2023 aus 48 bundesweiten Kläranlagen bedient, sei bis 2025 ausfinanziert.

Es schlage mit jährlich rund zwei Millionen Euro zu Buche, strich der Minister hervor. Diese Ausgaben seien auch mit Pandemieende gerechtfertigt: „Es ist und bleibt für uns ein wichtiges Sicherheitsnetz.“ Vor Beginn des Jahres hatte man noch auf 24 Kläranlagen zurückgegriffen. Grenzwerte für eine etwaige Wiederaufnahme von Corona-Maßnahmen wird es laut Rauch nicht geben: „Wir wollen aber wissen, welche Entwicklung im Gange ist und ob es neuen Viren-Varianten gibt.“ Das betonte auch Herbert Oberacher, wissenschaftlicher Leiter des Projektes am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizin-Uni Innsbruck. „Wir sehen uns in unseren Laboren die Gesamtbelastung genau so an, wie die Mutationen und Veränderungen“, sagte er. Die daraus resultierenden Ergebnisse und Berichte würden dann schließlich an Corona-Kommissionen weitergegeben und werden weiterhin auf Länder- und Bundesebene auf Dashboards sichtbar gemacht, erklärte Oberacher.

Gesundheitsminister Johannes Rauch: „Wir wollen (…) wissen, welche Entwicklung im Gange ist und ob es neuen Viren-Varianten gibt.“

In Innsbruck leiste man jedenfalls bereits seit der ersten Hälfte des Jahres 2020 Pionierarbeit, betonte Martin Steinlechner, interimistischer Direktor des Institutes für Gerichtliche Medizin der Medizin-Uni Innsbruck. Bereits damals habe man SARS-CoV-2 im Abwasser nachweisen können, seither hätten sich Methoden zudem noch erheblich verfeinert. „Mittlerweile beschäftigen wir 70 Mitarbeiter“, betonte er. Es handle sich jedenfalls um eine „Erfolgsgeschichte“, assistierte Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales der Medizin-Uni Innsbruck.

Die Methodik selbst demonstrierten schließlich Oberacher und Steinlechner bei einem Rundgang durch die Labore. „Ausgangspunkt ist das Abwasser der Kläranlagen, das in gekühlten Probeboxen in Halbliter-Behältnissen zu uns kommt“, erläuterte Oberacher vor Journalisten. Daraus würden dann nach mehreren Prozessen „wenige 100 Mikroliter“, bei denen man eine „PCR-Reaktion“ durchführe. Die Auswertung der Proben gehen laut Steinlechner rasch: „Wir schaffen 36 Proben in zehn Minuten.“

(APA/red.)

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