Einfache Diagnose via Bluttest

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Autor: Scho

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und betrifft weltweit Millionen Menschen. Allein in Österreich leben rund 100.000 Betroffene – bis 2050 könnte sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Dabei erschweren der schleichende Beginn und die dadurch oft späte Diagnose der Krankheit eine frühzeitige Behandlung. Die Früherkennung ist allerdings entscheidend. Dadurch können medikamentöse sowie therapeutische Maßnahmen getroffen werden, die den Krankheitsverlauf verlangsamen, Symptome lindern und die Progression der Krankheit verzögern. Und insbesondere neue Alzheimer-Medikamente wirken besser in frühen Stadien. Betroffene können dadurch weitaus länger ein selbstbestimmtes Leben führen und sich auch auf bevorstehende Veränderungen vorbereiten. Ein Problem ist bisher allerdings die Diagnostik. Diese Hürde könnte aber mittels einer neuen Methode, basierend auf einem einfachen Bluttest, fallen.

Eine differenzierte Diagnostik ist zudem entscheidend, weil dadurch die Erkrankung klar von behandelbaren anderen Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik wie Depressionen oder Stoffwechselstörungen abgegrenzt werden kann.

Bei der Alzheimer-Diagnostik gab es bisher mehrere Herangehensweisen: Wichtige Hinweise liefert etwa die Rückenmarksflüssigkeit, die durch eine Lumbalpunktion zur Messung von Biomarkern Beta-Amyloid entnommen wird. Die Nachteile: Eine Lumbalpunktion ist invasiv, oft schmerzhaft und nur begrenzt verfügbar. Zudem ist eine Kombination mit blutverdünnender Therapie nicht möglich – damit ist dieser Diagnoseweg für viele ältere Menschen keiner Option.

Eine Alternative ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Dabei wird eine radioaktive Substanz injiziert, die sich an Amyloid-Ablagerungen anlagert und diese sichtbar macht. Der Nachteil: Diese Methode ist aufwendig und erfordert spezialisierte Geräte sowie Fachpersonal.

Bleibt die klinische Diagnose, basierend auf Symptomen, Gedächtnistests sowie dem Ausschluss anderer Ursachen durch MRT. Der Nachteil: Diese Herangehensweise ist oft unpräzise und erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zuverlässig.

Billig, nicht invasiv, zuverlässig

Einen neuen Weg bietet nun ein Bluttest, über den Veränderungen bereits in präklinischen Stadien erkannt werden können – oft Jahre bevor erste Symptome auftreten, wodurch eine frühzeitige Therapie möglich wird. Gemessen wird dabei der Biomarker Beta-Amyloid, der für Alzheimer charakteristisch ist.

Angeboten wird der Test bisher bei labors.at als einzigem Anbieter in Europa. Dieser Test, so wird in einer Aussendung betont, könne zudem in regulären Arztpraxen durchgeführt werden. Der Test sei dadurch auch weitaus kosteneffizienter als invasive Methoden.

Mehr dazu finden sie hier.

(red.)

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