EMG Akademie in Graz baut Angebot für berufsbegleitende Ausbildung aus

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Autor: Scho

Pflegepersonal ist knapp, die Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich wachsen nicht im selben Tempo, wie der laufend steigende Bedarf an Pflege-Leistungen. Die SeneCura Gruppe, Österreichs führender privater Betreiber von stationären Pflegeeinrichtungen im Auftrag der öffentlichen Hand, engagiert sich daher seit Jahren stark im Bereich der Aus- und Weiterbildung von MitarbeiterInnen. Mit der Übernahme der EMG Akademie für Gesundheits-, Pflege und Sozialberufe im März 2021 wurde das Ausbildungsangebot in der Steiermark massiv ausgebaut. Die angesehene Bildungseinrichtung mit zwei Standorten in Graz und Kalsdorf wurde deutlich erweitert – derzeit werden knapp 580 Teilnehmende aus ganz Österreich in den Lehrgängen ausgebildet, darunter allein 400 SchülerInnen zur DGKP. Damit wurde SeneCura zum größten privaten Bildungsanbieter in Österreichs Pflegelandschaft. Die EMG Akademie steht als Ausbildungsstätte für alle Trägerorganisationen offen und wird auch von vielen genützt.

SchülerInnen aus ganz Österreich nützen das Angebot der berufsbegleitenden Ausbildung, durch das sich die EMG Akademie auszeichnet. 80 % der Ausbildungen hier werden berufsbegleitend absolviert. Damit ist die Pflegeausbildung und Höherqualifizierung auch für Personen möglich, die schon im Berufsleben stehen und nicht auf ein Einkommen verzichten können.

Eine erfreuliche Zwischenbilanz

„Im Pflegesektor herrscht seit Jahren ein akuter Fachkräftemangel, der durch die demografische Entwicklung in den kommenden zehn Jahren rasant zunehmen wird, wenn wir nicht aktiv werden. Der diagnostizierte Mehrbedarf von rund 100.000 Pflegekräften bis 2030 erfordert große Anstrengungen. Die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Qualitätsvolle Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden im Pflegebereich zählt daher zu unseren strategischen Zielen, die wir mit zahlreichen Kampagnen, Kooperationen und Initiativen verfolgen. Die Übernahme der angesehenen EMG Akademie in der Steiermark vor einem Jahr und ihr Ausbau waren wichtige Meilensteine“, betont Markus Schwarz, COO der SeneCura Gruppe, und fügt hinzu: „Einerseits ist es gelungen, die SchülerInnenzahlen seit der Übernahme insgesamt um rund 35 % zu steigern und andererseits haben wir in die Ausstattung der Schule investiert, etwa in ein modernes Skills- und Simulationszentrum in dem pflegerische Tätigkeiten möglichst praxisnahe simuliert und trainiert werden können. Damit stehen mehr gut ausgebildete Pflegekräfte, die so dringend benötigt werden, für den Arbeitsmarkt zur Verfügung. “

Das Angebot an Aus- und Weiterbildungen ist an der EMG Akademie breit gefächert: In der Zentrale in Kalsdorf werden Grundausbildungen im gehobenen Dienst angeboten, am Standort Graz die Pflegeassistenz-Ausbildungen, Weiterbildungen, das Master-Studium im gehobenen Pflegemanagement sowie Nostrifizierungskurse für Pflegepersonal aus Drittstaaten. „Wir freuen uns, dass wir das Angebot der EMG Akademie mithilfe der SeneCura Gruppe weiter ausbauen konnten und den zahlreichen Interessierten an diesem schönen, zukunftsträchtigen Beruf eine fundierte Ausbildung bieten können. Die Verschränkung von Qualität, Theorie und Praxis, die hier im Lernalltag stattfindet, ist sowohl für die Auszubildenden als auch in Zukunft für die betreuten Menschen von absolutem Vorteil,“, so Manuela Hammer, Direktorin der EMG Akademie. „Hervorheben möchten ich noch, dass wir mit der EMG Akademie insbesondere im Bereich internationaler Nostrifizierungen ein sehr erfolgreiches Konzept etablieren konnten. So besuchen derzeit 77 Pflegekräfte aus Indien und Kolumbien unser vier- bzw. fünfwöchiges Schulungsprogramm, bei dem sie neben einem umfangreichen Praktikum in der Langzeitpflege auch theoretischen und praktischen Unterricht erhalten.“

Ausbau der Karrieremöglichkeiten und Imagewandel

SeneCura sprach sich schon häufiger für das Schaffen vielfältiger Ausbildungswege in Österreich aus: von der Pflegelehre bis zur verstärkten Akademisierung. Beim Schwester-Unternehmen Senevita in der Schweiz hat man mit der sogenannten Pflegelehre sehr gute Erfahrungen gemacht. „Hier müssen wir auch in Österreich mutig neue Wege gehen und die unterschiedlichen Ausbildungsschienen nicht in Konkurrenz sehen, sondern eine Vielfalt an Optionen bieten. Außerdem ist es erfolgsentscheidend, das Image der Pflege am Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern. Da gibt es viele Mythen und Missverständnisse, die auch durch öffentliche Debatten unserer Berufsgruppe genährt werden. Damit muss man sehr sensibel und verantwortungsvoll umgehen. Und es muss mit falschen Vorstellungen aufgeräumt werden – allen voran was die Bezahlung betrifft“, erläutert Schwarz und betont: „Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in der Pflege erfährt man sehr viel Wertschätzung, Anerkennung und Dank von den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Familien. Und neben sehr guten Karrieremöglichkeiten zeichnet den Pflegebereich aber vor allem auch eine große Flexibilität aus. Das ist gerade auch in Zeiten wie diesen für die Arbeitszufriedenheit vieler unserer Mitarbeitenden in der Pflege ein wichtiger Aspekt.“

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