"Filter, Filler, Folgen": Stadt startete Kampagne zu Risiken bei Schönheitsoperationen

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Autor: Scho

Die Stadt Wien hat am Donnerstag eine mehrwöchige Kampagne zu gesundheitlichen Risiken von Schönheitsoperationen gestartet. Die Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen steige, hieß es in einer Aussendung. Besonders gefragt seien Botox und Filler. Die saloppe Bewerbung in Print- und Sozialen Medien erwecke den Eindruck, als wären solche Behandlungen mit keinerlei Risiko verbunden – „ein Eindruck, der mitunter gefährlich werden kann“, so nun die Warnung.

Die Zahl ästhetischer Eingriffe in Österreich wird auf 30.000 bis 100.000 pro Jahr geschätzt. Das Wiener Programm für Frauengesundheit und zahlreiche Expertinnen und Experten vermissen die notwendige Ernsthaftigkeit, mit der ästhetische Eingriffe medial, aber auch von der Anbieterseite kommuniziert werden, hieß es. Zu wenig thematisiert würden die teils schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Komplikationen, die bei Eingriffen mit Hyaluron oder Botox auftreten können.

„Genau hier setzen wir an. Ärztinnen und Ärzte haben eine Aufklärungspflicht und können mögliche Komplikationen abschätzen“, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Ab sofort sind wichtige Informationen rund um Botox und Co. online auf der Stadt-Wien-Seite abrufbar. Besonders gefährlich ist es, wenn unqualifizierte Personen Behandlungen vornehmen. „Unprofessionelle Schönheits-OPs bergen ein enormes unnötiges Gesundheitsrisiko mit möglichen lebenslangen Folgen“, warnte Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).

Social-Media-Plattformen tragen laut der Aussendung zur Verbreitung gesundheitsgefährdender Schönheitsideale bei. Durch KI, Filter und ästhetische Eingriffe veränderte Gesichter würden zunehmend als normal wahrgenommen. Die Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft ist zudem „regelmäßig mit Beschwerden im Zusammenhang mit kosmetischen Operationen befasst, wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht oder sich eine mögliche Komplikation zeigt“, sagte Helga Willinger von der Patientenanlaufstelle.

Neben der Info-Website gibt es das Leaflet „Wunsch und Wirklichkeit. Was Sie über Filler, Botox und Schönheitsoperationen wissen sollten“ und eine neunteilige Video-Clip-Serie „Botox und Filler im Check“. Auf den Instagram-Kanälen „frauengesundheitwien“ und „stadtwien“ sowie „Wien.Stabil“ und dem Stadt-Wien-Kanal auf TikTok gibt es ebenso Beiträge wie im Stadt Wien Podcast mit der Reihe „Filter, Filler, Folgen“.

(APA/red.)

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