Die Leitstelle Tirol – die mehrere Notrufnummern wie Feuerwehr, Rettung oder Gesundheitsberatung bearbeitet und bündelt – hat im Jahr 2023 mit fast 200.000 Notrufen einen neuen Höchststand verzeichnet. Grund dafür seien rund 40.000, durch ein Fehlverhalten von Android/Google-Smartphones verursachte, „Hosentaschenanrufe“, also fälschlicherweise abgesetzte Notrufe, hieß es von den Verantwortlichen bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Mittlerweile sei dieses Problem zwar behoben, doch habe das dazu geführt, dass man die Notrufe-Marke von 2022 mit 184.000 Notrufen noch deutlich überschritten habe, erklärte Geschäftsführer Bernd Noggler. Im selben Zeitraum sei es durch diese „falschen Anrufe“ zu einem Rückgang der Alarmierungen gekommen. „Die Leitstelle hat schließlich die Aufgabe, die Anrufe erst einzuordnen und die Hosentaschenanrufe zu selektieren“, sagte Noggler. Man bewege sich hier mit 359.415 Alarmierungen – die entweder per Notruf oder digitale Meldungen ausgelöst werden können – unter dem Niveau von 372.185 im Jahr 2022.
Auf Vor-Corona-Niveau
Rückläufig seien insgesamt die „Aktivitäten“, also die Summe der Notrufe, Anrufe oder digitalen Meldungen. „2023 gab es davon in Summe etwa 536.000“, so Noggler. Damit schließe man wieder an das „Vor-Corona-Niveau“ an, in dem die Zahl bei 503.000 gelegen war. „2020 hatten wir hier mit einer Zahl von 2 Millionen zu kämpfen“, erinnerte der Geschäftsführer. Grund für damaligen „Ausreißer nach oben“ seien etwa Impftransporte gewesen.
Trotz der nunmehrigen „Normalisierung“ sei 2023 kein ruhiges Jahr per se gewesen, betonte Noggler: „Im abgelaufenen Jahr hat es etwa große Sturmereignisse im Juli oder einen Großalarm im ÖBB-Tunnel bei Terfens gegeben.“ Außerdem habe die Alpinrettung auch im Sommer alle Hände voll zu tun gehabt: „Der Sommer wird für diese generell immer intensiver, so war der einsatzstärkste Tag heuer in den Sommermonaten.“
Angesichts dieser sich verändernden Herausforderungen leiste die Leitstelle Tirol „generell schnelle und kompetente Hilfe“ für die Tiroler Bevölkerung, sagte die ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesende Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP). Die Leitstelle sei „unverzichtbarer Partner für das Land und die Einsatzorganisationen“, so die Landesrätin. Eine solche verlässlicher Partner sei vor allem in weltweit gesehen „schwierigen Zeiten“ wichtig, um den Tirolern „das Gefühl von Sicherheit zu geben“.
(APA/red.)