Leuchtfarbe & Laser machen Operationen am Darm noch sicherer

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Scho

Eine ausgezeichnete Durchblutung ist entscheidend für den Heilungsprozess beim Zusammenschluss zweier Darmenden, z.um Beispiel nach der Entfernung erkrankter Darmabschnitte. „Die ICG-Infrarot-Angiografie ermöglicht es, die Durchblutung bereits während der Operation weitaus exakter zu bestimmen als mit konventionellen Methoden wie LED-Optiken“, erklärt Prim. Dr. Bernhard Furtmüller, der Leiter der Chirurgischen Abteilung.

ICG ist ein fluoreszierender Farbstoff (Indocyaningrün). Eine geringe Menge dieser ungefährlichen Flüssigkeit wird während des Eingriffs intravenös verabreicht. Ein Infrarot-Laser im Operationsmikroskop zeigt ihre Verteilung im Gefäßsystem und damit den Blutfluss in Echtzeit. Die Chirurginnen können auf diese Weise Venen und Arterien unterscheiden und beurteilen, ob diese offen oder verschlossen sind bzw. ob Undichtheiten vorliegen. Bereits nach 20 Minuten wird das ICG vom Körper wieder vollständig ausgeschieden.

Vorteile auch bei Gefäßtumoren „Durch dieses innovative Verfahren lässt sich die Durchblutung auf sehr einfache Weise kontrollieren und gegebenenfalls sofort korrigieren, um ein optimales Operationsergebnis zu erzielen. So wird es möglich, die ohnehin sehr niedrige Komplikationsrate bei Darmoperationen weiter zu senken und die Sicherheit der Patientinnen nochmals zu erhöhen“, so Prim. Furtmüller. Auch bei der Entfernung von bestimmten Gefäßtumoren (arteriovenöse Malformation, AVM) zeigen sich deutliche Vorteile.

„Die Anwendung von ICG ist damit ein weiterer Beitrag, um den Menschen in der Region auch in der Darmchirurgie wohnortnahe Versorgung in höchster Qualität zu sichern“, betont Dr. Johannes Huber, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

med.Logistica-Forum: Neues Format in der Ausstellung

med.Logistica-Forum: Neues Format in der Ausstellung

Mit dem Forum in der Fachmesse feiert ein neues Format seine Premiere auf der Messe. In insgesamt 22 Vorträgen von jeweils 15 Minuten präsentieren Experten innovative Lösungen.

Uniklinik Bonn und europäische Partner gründen Forschungs-Konsortium

Uniklinik Bonn und europäische Partner gründen Forschungs-Konsortium

Ziel ist die Entwicklung bildgebender Methoden zur Darstellung der sogenannten Hirn-Clearance.

Nierensteinfragmente mit Hydrogel entfernen

Nierensteinfragmente mit Hydrogel entfernen

Nierensteine werden oftmals durch einen endoskopischen Eingriff entfernt. Ist ein Stein hierbei zu groß, wird er per Laser zertrümmert. Die dabei anfallenden größeren Bruchstücke lassen sich mit einem Greifer entfernen, die kleineren Fragmente jedoch nicht. Sie verbleiben in der Niere in der Hoffnung, dass sie auf natürlichem Weg abgehen.