Sorgenkind Pflege und Betreuung alter Menschen.
Das Land Oberösterreich unter seinem zuständigen Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer stellte sich dieser Frage im Rahmen eines sehr breit und tief angelegten Projektes. Die politischen, inhaltlich und finanziell betroffenen Hauptverantwortlichen (Städte- und Gemeindebund) konnten rasch gewonnen werden, dieses dringliche Projekt zu unterstützen.
„Die Fachkräftestrategie Pflege“ des Landes OÖ zielt darauf ab, konkrete Maßnahmen zu setzen, die den Fachkräftebedarf im Bereich der Altenbetreuung langfristig sichern. „So wie jedes Unternehmen eine konkrete Personalstrategie hat, ist auch für die Sozialpolitik wichtig, einen klaren Fahrplan zu haben. Der Fokus liegt dabei ganz bewusst auf Maßnahmen, die im eigenen Wirkungsbereich des Sozialressorts auch tatsächlich umgesetzt werden können“, bemerkte Landesrat Hattmannsdorfer im Rahmen des Projekt Kick-off.
In dem professionell extern begleiteten Projekt selbst wurden insbesondere drei Schwerpunkte gesetzt:
- Wie bekomme ich mehr Mitarbeitende in das System?
- Wie kann ich diese dann effizient und effektiv für die Arbeit befähigen?
- Wie kann ich das bestehende Personal entlasten?
Zu diesen Fragestellungen wurden einerseits bereits vorhandene Papiere und politische Forderungen durchgearbeitet und andererseits ein breiter, aber fokussierter Beteiligungsprozess gestartet. 1.500 Maßnahmenvorschläge waren das Resultat, von denen knapp 1.000 zur Bearbeitung in den zu den Schwerpunkten gebildeten Arbeitsgruppen gelangten. In einem konzentrierten Arbeitsgruppenprozess wurden aus den Maßnahmenvorschlägen Schwerpunkte gebildet und in einer Veranstaltung mit über 100 Personen aus der Branche diskutiert und reflektiert. Das Endergebnis aus den Arbeitsgruppen wurde dann in der Projektleitung zu einem Gesamtmaßnahmenplan verdichtet und mit der „Steuergruppe“ (Land, Städte- und Gemeindebund) diskutiert bzw. gemäß den finanziellen Möglichkeiten „verhandelt“. Das Ergebnis ist kürzlich in einem Bericht mit 50 konkreten Maßnahmen veröffentlicht worden und ist hier abrufbar.
„Besonders bemerkenswert in diesem Prozess ist, dass alle politischen Parteien, Stakeholder und Sozialpartner an einem Strang gezogen haben und ein sehr gründliches Ergebnis vorgelegt werden konnte. Auch die damit verbundene Finanzierung steht“, ist Wolfgang Bayer (externe Begleitung, Projektleitung) zufrieden. „Damit steht der konkreten Umsetzung nichts im Wege und es kann sofort damit begonnen werden.“
„Entscheidend ist, dass der vereinbarte Fahrplan auch konsequent umgesetzt wird. Deshalb haben wir eine laufende Umsetzungssteuerung beauftragt. Für jede Maßnahme ist die Verantwortlichkeit festgelegt und jede Maßnahme wird auf ihren Umsetzungsgrad überwacht. Einmal im Jahr ist der „Steuerungsgruppe“ (Land OÖ, Städte- und Gemeindebund) über den Umsetzungsstand und die erzielte Wirkung Bericht zu erstatten. Stellen wir fest, dass die Wirkung anders ausfällt als erwartet, werden Maßnahmen adaptiert und an die Rahmenbedingungen angepasst“, betont Anna Ferihumer (Mitglied der Projektleitung, Projektkoordination).
„Wir wollten einen effizienten und effektiven Projektprozess haben – es war eine große Herausforderung für uns alle, neben den aktuellen Themen den Fokus und das gebotene Tempo nicht zu verlieren, aber wir haben es geschafft. Jetzt werden wir daran gemessen, was wir erreichen, und daher müssen wir den Schwung und die Professionalität beibehalten, den alle am Prozess Beteiligten an den Tag gelegt haben – dafür auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für das Geleistete und ein großes Bitte für das Umsetzungsengagement“, fasst Cornelia Altreiter-Windsteiger (Mitglied der Projektleitung) das Projekt zusammen.
Autorinnen und Autor:
Anna Ferihumer B.A.
Land OÖ, Büro LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Mitglied der Projektleitung, Projektkoordination
Mag. Cornelia Altsteiger-Windreiter
Land OÖ, Abteilungsleitung Soziales,
Mitglied der Projektleitung
MMag. Wolfgang Bayer
Wolfgang Bayer Beratung GmbH,
externe Begleitung Projektleitung
www.wbayer.at