Risikofaktoren bei Diabetes weit verbreitet

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Autor: Scho

Etwa 800.000 Frauen und Männer sind hierzulande von Diabetes betroffen. Doch zumindest ein Drittel weiß nicht von der Erkrankung, wie das Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz am Mittwoch berichtete. Zur Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft organisierte das Gesundheitsnetz gemeinsam mit seinen Partner-Apotheken eine Aktionswoche mit kostenlosen Tests in Apotheken. Dabei wurde deutlich, dass ein großer Teil der Teilnehmenden wesentliche Risikofaktoren wie etwa Übergewicht zeigte.

Von 11. bis 16. März konnten sich Interessierte in zahlreichen Apotheken in Wien und Niederösterreich informieren und kostenlos testen lassen. Mehr als der Hälfte wurde eine ärztliche Untersuchung als Resultat angeraten, hieß es in der Aussendung. Neben Übergewicht ist die familiäre Disposition großer Faktor für den Ausbruch der Erkrankung.

Insgesamt nahmen 500 Personen das Angebot an und ließen eine Kontrolle ihres Langzeitzuckers durchführen. Besonders Frauen über 50 Jahren zeigten sich interessiert, sie machten 70 Prozent aller Getesteten aus. „Höheres Alter, Übergewicht, Bewegungsmangel, fettreiche und ballaststoffarme Ernährung sowie erhöhte Blutfettwerte und erhöhter Blutdruck zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Diabetes Typ 2“, hieß es in der Aussendung.

Von den Teilnehmenden der Aktionswoche wiesen 43 Prozent einen Body-Mass-Index (BMI) von 25 oder höher auf und waren damit übergewichtig. Die Auswertung zeigte zudem, dass 29 Prozent bereits an anderen Erkrankungen leiden und deshalb Medikamente einnehmen müssen. Bei über einem Fünftel gab oder gibt es Diabetiker in der Familie.

Das Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz machte auf das Phänomen des „Versteckten Diabetes“ aufmerksam. Obwohl rund ein Drittel der Getesteten in ärztlicher Behandlung sind, wurde bei immerhin sieben Prozent ein erhöhter Blutzuckerwert festgestellt. „Es ist von großer Bedeutung, dass dieses Warnsignal aufleuchtet, denn nur so können bei Werten außerhalb der Norm frühzeitig entsprechende präventive Maßnahmen gesetzt werden, um die Entwicklung von Diabetes Typ 2 zu verhindern oder zumindest zu verzögern“, so Erika Sander, Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze.

Diabetes wird aufgrund der Häufigkeit des Auftretens in Österreich oft auch als typische Volkskrankheit bezeichnet. Die vorherrschende Form, der Typ-2-Diabetes, entwickelt sich schleichend und bleibt bei Betroffenen oftmals unbemerkt – mit potenziell verheerenden Folgen.

(APA/red.)

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